Thomas Lüthi: Die Milch macht’s möglich
Tom Lüthi: Budget für 2009 gesichert
Der 250-ccm-WM-Elfte Thomas Lüthi steht in seiner dritten Viertelliter-Rennsaison unter Erfolgsdruck. Der Schweizer muss konstant in der Spitzengruppe mitfahren, verlangt Caffè-Latte-Aprilia-Teambesitzer Daniel M. Epp.
Lüthi kann sich glücklich schätzen, in der Schweiz treue Sponsoren wie das Milchwirtschaftsunternehmen Emmi AG hinter sich zu haben. Der Schweizer Sportler des Jahres von 2005 geniesst in seinem Heimatland eine grosse Popularität, denn die Schweizer verfügt über kein grosses Reservoir an erfolgreichen Sommersportlern.
So konnte Dani Epp auch für 2009 das teuerste Aprilia-Leasingpaket ordern, bei dem sogar die Streckenmiete für einige Testfahrten (Jerez, Valencia, Estoril) eingeschlossen ist, dazu der Renntreibstoff, Ersatzteile und sogar die Dunlop-Reifen. Dieses Paket kostet rund 1,3 Millionen Euro pro GP-Saison.
Auch Domi Aegerter (Derbi 125), Randy Krummenacher (Aprilia 125) und Bastien Chesaux (Honda 250) finanzieren ihre GP-Auftritte fast ausschliesslich mit Schweizer Geldgebern.
Die Piaggio Group mit den Marken Aprilia, Gilera und Derbi hat nach dem 250er-Ausstieg von KTM die Weiterentwicklung an den GP-Maschinen eingestellt. Tom Lüthi fährt weiter mit seiner 2008-RSA-Werksmaschine. «Aber wir bekommen regelmässig neue Teile zum Testen», versichert der Schweizer, der erst von 15. bis 17. März in Estoril wieder testen wird.
Jahrelang haben deutsche und Schweizer GP-Piloten mit Eifersucht nach Spanien geblickt, ein Land, das 1989 gleich mit drei Weltmeistern (Herreros/80 ccm, Crivillé/125 ccm und Pons/250 ccm) in die Annalen einging und seither einen unbeschreiblichen Boom erlebte. Aber jetzt sind sogar der spanische 250-ccm-WM-Vierte Alex Debon und der WM-Sechste Héctor Barbera (Teamchef Pons findet keine Sponsoren) noch ohne Team. In der Wirtschaftskrise ist die spanische Immobilienblase geplatzt, auch der Motorradmarkt ist wegen einer neuen C02-Steuer eingebrochen.