Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

US-Fans hoffen auf Nicky Hayden

Von Markus Lehner
Nicky Hayden: Ducati-Boom in den USA?

Nicky Hayden: Ducati-Boom in den USA?

Der Wechsel des Weltmeisters von 2006, Nicky Hayden, von Honda zu Ducati hat in den USA bei den Race-Fans und den Medien viel Aufregung verursacht.

Seit 2007 der Hubraum der MotoGP-Motorräder von 990 auf 800 ccm gesenkt wurde, wurden die Fans von Nicky Hayden (27) von den Darbietungen des Amerikaners nicht mehr sonderlich glücklich. 2007 wurde der Repsol-Honda-Pilot Gesamt-Achter, 2008 beendete er die Saison auf Rang 6.

Nach sechs Jahren MotoGP wechselte Hayden für die Saison 2009 ins Werks-Team von Ducati an die Seite von Casey Stoner, Weltmeister 2007. Sehr zu Freude der zahlreichen Ducatisti in den USA.

Chris Jonnum, Herausgeber des US-Magazins «Road Racer X» und Autor eines Buches über die drei Hayden-Brüder Nicky, Tommy und Roger, erklärt: «Nicky ist der Letzte in einer langen Reihe von amerikanischen Piloten, die den Titel in der Königsklasse geholt haben. Deshalb ist sein Wechsel für Ducati Nordamerika und alle amerikanischen Ducati-Fans bedeutend. Auch für Ducati selbst natürlich, denn die USA sind einer der wichtigsten Absatzmärkte für die Italiener.»

Jonnum gibt zwar zu, dass der Motorrad-Rennsport in den USA nicht dieselbe Bedeutung hat wie in Europa. «Doch die Fans hier sind mit grosser Leidenschaft und Hingabe bei der Sache. Und ein grosser Anteil von ihnen liebt Ducati und Nicky Hayden. Beide sind für sich allein populär. Wenn sie nun gemeinsam Erfolg haben, könnte das für Ducati sehr erfreuliche Entwicklungen auf dem US-Markt zur Folge haben.»

Dass bisher nur Casey Stoner mit der Desmosedici Erfolg hatte, ist sich Jonnum genauso bewusst wie die meisten US-Fans. «Doch wir hoffen, dass Nicky der erste sein wird, der diesen Bann bricht. Sein aggressiver Fahrstil und seine Dirttrack-Erfahrung sind beste Voraussetzungen dafür.»

Matthew Miles, Chefredaktor von «Cycle World», ergänzt: «Nicky mag nicht das grösste Talent im Fahrerlager sein. Aber sein Arbeitswille und seine Entschlossenheit sind ohne Fehl und Tadel. Als Honda gegen Ende der letzten Saison mit der aggressiven Version der RC 211 V mit pneumatischem Ventiltrieb kam, war die Aufwärtstendenz bei Nicky unübersehbar. In den letzten fünf Rennen 2008 war er nie schlechter als auf Rang 5 klassiert.»

«Wenn Hayden wirklich Erfolg mit der Ducati hat, werden die Verkäufe der Marke in den USA stark anziehen», ist Miles überzeugt. «Sein ansteckendes Lächeln und seine ungeheure Popularität bei den Fans werden viele Besitzer anderer Marken in die Ducati-Shops bringen. Ich bin überzeugt, dass Ducati weiss, wie wichtig für sie Nicky Hayden nicht nur auf, sondern auch neben der Rennstrecke ist.»

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