Jorge Lorenzo: «Man lebt nur einmal»

Von Oliver Feldtweg
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Fiat-Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo sucht nach dem Sturz in Jerez nicht lange nach Ausreden. «Ich muss einfach ruhiger ans Werk gehen», sagt er.

Für Jorge Lorenzo endete der Jerez-GP in einem Desaster: Nach dem Sturz in der 24. Runde rutschte er in der WM-Tabelle von der ersten auf die 23. Stelle zurück.

Der Motegi-GP-Sieger war vor 123 000 begeisterten Fans aus der Pole-Position gestartet und ertrug es nicht, von seinem Landsmann Dani Pedrosa (Repsol-Honda) vorgeführt und auf Platz 3 zu werden.

Aber Lorenzo war immer ehrlich genug, Bridgestone und sein Team von jeder Schuld freizusprechen. «Der Sturz geht auf meine Kappe», gibt Lorenzo zu. «Es gibt keinen Grund, nach Ausreden zu suchen. Ich kann jetzt sich sagen, der Sturz sei passiert, weil der Belag heisser war als am Samstag. Wenn ich in der Anfangsphase des Rennens nicht so viel Zeit verloren hätte, hätte ich in der Schlussphase nicht so viel riskieren müssen.»

«Ich weiss nicht genau, was ich anders machen würde, wenn das Rennen jetzt noch einmal wiederholt würde», grübelt der Mallorquiner. «Aber im nachhinein ist mir klar, dass die Aufholjagd gegen riskanter war als mir im Augenblick des Geschehens bewusst wurde. Ich muss lernen, in solchen Fällen die Ruhe zu bewahren. Ich muss kühl bleiben, mich zu überlegten Handlungen zwingen. Ich muss kalkulierter agieren. Es nützt nichts, wenn ich nachher zornig bin, weil ich durch einen Sturz alles vermasselt habe.»

Lorenzo feierte am Tag nach dem GP von Spanien seinen 22. Geburtstag. «Sieben jahr vorher habe ich in Jerez mein GP-Debüt auf der Derbi 125 erlebt», rief er in Erinnerung. «Seither habe ich gelernt, aus jedem Moment das Maximum herauszuholen, im Guten und im Schlechten. Wenn es nicht nach Plan läuft, muss man diese Vorkommnisse abhaken. Denn man lebt nur einmal. Es bringt nichts, wenn man sich nachher tagelang martert und die Ursachen des Versagens erforscht.»

«Ich habe in meiner Karriere schon viele Höhen und Tiefen erlebt», fuhr Lorenzo fort. «Ich weiss also, wovon ich spreche. Früher habe ich ewig gebraucht, um Niederlagen zu verschmerzen. Jetzt weiss ich, dass ich einfach so schnell wie möglich eine neue Seite des Buches aufblättern muss.»

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