Glenn Coldenhoff hatte – wie sein Teamboss Louis Vosters gegenüber MXGP-TV verriet – unter der Woche vor dem Grand Prix auf dem Wiesenkurs von Matterley Basin auf der 250er-Maschine trainiert, um mehr Kurvenspeed aufzubauen. Diese Strategie ging in Durchgang 1 perfekt auf – der erfahrene Niederländer schrieb Geschichte und sorgte auf der XXF 450 für den ersten Laufsieg von Fantic in der MXGP-Klasse. Im Finish konnte "The Hoff" zunächst Jeffrey Herlings und dann auch Rookie Lucas Coenen (beide Red Bull KTM) hinter sich halten. "Es war ein unglaubliches Wochenende", erklärte der 34-Jährige aus Oss, der in der MXGP schon bei KTM und Yamaha als Werksfahrer unter Vertrag war. "Ich habe mich gut gefühlt. Das Motorrad war unglaublich, ich konnte wieder mit den Top-Jungs kämpfen und sogar ein Rennen gewinnen!" Für Coldenhoff war es der erste Rennsieg seit Sardinien 2023 – für den kleinen Hersteller Fantic ein epischer Tag. "Es ist schon eine Weile her. Den Sieg zu holen, hat mir daher viel bedeutet und es war für Fantic ein riesiger Moment. Sie haben so viel Einsatz in diese Saison gelegt und es zahlt sich aus. Ich war auch vor Lauf 2 zuversichtlich, habe aber nicht den besten Start erwischt. Ich habe gekämpft und so viel Druck gemacht, wie ich konnte, aber es war wirklich schwer zu überholen." Fakt ist: Die in einigen Passagen adaptierte Piste machte den Rhythmus zwar flüssiger, die Manöver aber scheinbar schwieriger. Coldenhoff belegt in der WM-Tabelle weiterhin Rang 3 – auch das ist ein Ausrufezeichen. "Ich habe nicht gedacht, dass die Ränge 1 und 5 für das Podium reichen würden, aber ich bin wirklich glücklich, dass ich oben stehen konnte." Dennoch hatte der Sonntag auch einen bitteren Beigeschmack: "Es war ein unglaubliches Rennwochenende – aber es brachte mir abseits der Piste auch sehr traurige Nachrichten, da die Mutter von sehr guten Freunden verstorben ist. Ich möchte ihr daher den Sieg widmen." Ergebnis MXGP, Matterley Basin: 1. Romain Febvre (F), Kawasaki, 3-1 2. Lucas Coenen (B), KTM, 2-3 3. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 1-5 4. Ruben Fernandez (E), Honda, 5-2 5. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 4-4 6. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 6-6 7. Antonio Cairoli (I), Ducati, 7-8 8. Alberto Forato (I), Honda, 9-10 9. Kevin Horgmo (N), Honda, 14-7 10. Jeremy Seewer (CH), Ducati, 13-9 11. Jan Pancar (SLO), KTM, 11-11 12. Brian Bogers (NL), Fantic, 8-17 13. Brent van Doninck (B), Honda, 10-16 14. Tom Koch (D), Beta, 16-12 15. Roan van de Moosdijk (NL), KTM, 15-13 16. Andrea Bonacorsi (I), Fantic, 12-18 17. Ben Watson (GB), Beta, 18-14 18. Adam Sterry (GB), KTM, 17-15 19. John Adamson (GB), Honda, 23-19 20. James Carpenter (GB), Honda, 20-20 21. Cato Nickel (D), Husqvarna, 19-21 ... DNS: Isak Gifting (S), Yamaha DNS: Jago Geerts (B), Yamaha DNS: Maxime Renaux (F), Yamaha DNS: Mattia Guadagnini (I), Ducati DNS: Maximilian Spies (D), KTM DNS: Noah Ludwig (D), KTM DNS: Pauls Jonass (LT), Kawasaki DNS: Marcel Stauffer (A), KTM DNS: Tim Gajser (SLO), Honda DNS: Valentin Guillod (CH), Yamaha WM-Stand nach WM-Runde 12 von 20: 1. Romain Febvre (F), Kawasaki, 584 Punkte 2. Lucas Coenen (B), KTM, 552, (-32) 3. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 411, (-173) 4. Ruben Fernandez (E), Honda, 383, (-201) 5. Maxime Renaux (F), Yamaha, 347, (-237) 6. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 325, (-259) 7. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 319, (-265) 8. Andrea Bonacorsi (I), Fantic, 312, (-272) 9. Tim Gajser (SLO), Honda, 305 (-279) 10. Jeremy Seewer (CH), Ducati, 274, (-310) … 23. Tom Koch (D), Beta, 57, (-527) ... 26. Marcel Stauffer (A), KTM, 38, (-546) … 28. Maximilian Spies (D), KTM, 36, (-548) ... 31. Noah Ludwig (D), KTM, 19, (-565) … 36. Cato Nickel (D), Husqvarna, 6, (-578) … 45. Mark Scheu (D), Husqvarna, 1, (-583)