Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Serie zur GP-Zukunft: Es braucht die Veränderung

Von Adam Wheeler
Die Veränderungen im GP-Sport werden Staub aufwirbeln

Die Veränderungen im GP-Sport werden Staub aufwirbeln

Teil 4 unserer fünfteiligen Serie über die Zukunft des GP-Sports: Die Hersteller über den Spagat zwischen Modernisierung fürs TV und Beibehaltung von Traditionen.

Es ist nicht einfach zu sehen, dass der Motocross-WM ein radikaler Schritt wie 2001, als die Klassen 125, 250 und 500 ccm entsorgt wurden, bevorsteht und ein unpopuläres Ein-Rennen-Format eingeführt werden könnte. GP-Promoter Youthstream und der Weltverband FIM haben ihre Ideen für die Zukunft, manchmal finden diese die Zustimmung der Hersteller, Fans und Partner der GP-Serie (der Einfluss von WM-Titelsponsor Monster Energy auf Veränderungen sollte nicht unterschätzt werden), manchmal aber auch nicht.

Man sollte nicht mit dem Finger auf die Machthaber zeigen und sie beschuldigen, dass sie die 56-jährige Geschichte des GP-Sports nicht respektieren, denn ihr Ziel ist es, das Beste für den Motocross-Sport herauszuholen.

Eine Expansion sollte jedem Beteiligten in die Agenda passen, alle Veränderung am MX-Sport wird eine gemeinsame Arbeit sein, nicht nur diejenige von Youthstream und der FIM.

Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass beim Meeting im Juni das Gesicht des GP-Sport verändert wird oder zumindest die Aussendarstellung auf den Spartensendern MX-live.tv und MotorsTV. Es bleiben zwei Fragen: «Wie werden die Grands Prix 2014 aussehen?» und «Was wird die Fanbasis darüber denken?»

«Das braucht noch ein bisschen Zeit», stellte KTM-Motorsportchef Pit Beirer fest. «Ich denke, es ist zu früh, um alle offenen Fragen schon klar beantworten zu können. Manchmal musst du einfach neue Dinge versuchen im Leben, sonst würden wir noch immer auf Pferde als Verkehrsmittel setzen, nur um die Tradition am Leben zu erhalten.»

«Es braucht Helden, die jeder kennt»

Yamahas Laurens Klein Koerkamp sagte: «Jede Sportart, die wachsen will, muss Helden kreieren. Wenn du zu viele Klassen und zu viele Namen hast, ist es schwierig, bei Leuten ausserhalb der Insider das Interesse daran zu wecken. MotoGP ist die Spitze des Motorradsports, es gibt eine klar definierte Klasse. Auch Menschen aus Ländern, in denen es keine Motorsporttradition gibt, kennen drei oder vier Namen, die involviert sind, weil es nur eine Klasse im Fokus gibt. Ich denke, das ist der Weg, den man gehen muss. Das will ich auch mit anderen Leuten diskutieren. Aber vielleicht brauchen wir ein kompaktes Format, bei dem man am TV die MX1 zeigt und von der MX2 eine Zusammenfassung. Es gibt auch andere Möglichkeiten. Es könnte verschiedene Namen für die beiden Rennläufe und unterschiedliche Punktesysteme geben, um dem zweiten Lauf mehr Gewicht zu geben.»

Roger Harvey von Honda gibt zu, dass er ein Traditionalist sei: «Ich persönlich würde es begrüssen, wenn das Zwei-Rennen-Format beibehalten würde. Auch Honda würde das respektieren. Ein Hauptfaktor beim Motocross ist es, dass du ein Rennen fährst, danach dich und die Maschine wieder vorbereitest und ein zweites Rennen fährst. Das war immer eines der Elemente, die den ‹harten Kerl im Motocross› ausmachte. Du, das Motorrad und alles ist bereit, um ein zweites Mal anzutreten.»

Rennsportmanager Steve Guttridge stellt die Kawasaki-Sicht dar: «Wir (Anm.: die Hersteller) haben noch nicht miteinander gesprochen. Aber die allgemeine Sichtweise dürfte sein, die Wurzeln des Sports zu behalten aber auch sicherzustellen, dass wir als Sport überleben können, den die Leute am TV sehen wollen. Wenn du ein Paket wie bei der Supercross-WM schnüren kannst, wo 70.000 Fans ein Stadion füllen und Ryan Villopoto ein populärer Name ist, weißt du, dass dies der richtige Weg ist. Eine Kawasaki wird nicht verkauft, weil die Leute damit ein Supercross-Finale gewinnen wollen, sondern weil sie einfach Villopoto nacheifern möchten.»

Roger Harvey interventiert nochmals: «Ob das Superfinale das richtige Instrument ist für eine ganze Saison, ist eine andere Frage. Es gibt eine Menge zu diskutieren, was richtig für den Sport sein wird. Ich erkenne die Sichtweise des Promoters durchaus an, aber wir müssen auch die verschiedenen Wege, die in Frage kommen, berücksichtigen. Derzeit ist das Programm zu lang fürs Fernsehen. Wir als Herstellervertreter werden die Vorschläge anhören und ebenso wie die FIM, die Team und alle anderen Beteiligten an den Diskusionen teilnehmen.»
 
Teil 5 der grossen Story über die Motocross-WM ab 2014: «Die Meinung des SPEEDWEEK-Berichterstatters» – bald auf SPEEDWEEK.com!

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