PS-Festival in Thüringen
Sachsen-Sieger Olaf Dobberkau will auch sein Heimspiel gewinnen.
In der deutschen Rallyelandschaft werden die World Rally Cars immer seltener, nicht zuletzt auch deswegen, weil diese bei den Läufen zur Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) nicht mehr startberechtigt sind. In der zweiten Liga aber, der Deutschen Rallye Serie (DRS), dürfen sie wie nach wie vor, sofern nicht im Rahmen der DRM ausgetragen wie in Sachsen, an den Start gehen. So auch beim dritten DRS-Lauf am Wochenende im thüringischen Pößneck.
65 Teilnehmer werden vom 11. bis 13. Juni bei der 48. Auflage der DMV Thüringen-Rallye rund um Pößneck am Start sein. Darunter acht Teilnehmer der Euro Rally Challenge (ERC), die mit ihren allradgetriebenen World Rallye Cars auf den rund 130 Wertungsprüfungskilometern auf Zeitenjagd gehen. Weiterhin sind fast 20 Teilnehmer der Deutschen Rallye Serie mit von der Partie, von denen Olaf Dobberkau und Maik Stölzel in ihren Porsche 911 GT3 die aussichtsreichsten Kandidaten bei der Jagd auf die WRC-Piloten sind.
Erik Wevers, der niederländische Gründer der Euro Rally Challenge, eröffnet mit der Startnummer 1 auf seinem Ford Focus WRC die 48. Thüringen-Rallye. Auch Dennis Kuipers im Subaru Impreza WRC ist mit von der Partie. Die Reihen der Holländer komplettieren Mark van Eldik in einem weiteren Subaru WRC und Edwin Schilt im nagelneuen Subaru Gruppe N-Impreza von Prodrive.
Komplettiert wird das internationale Starterfeld durch zwei Gäste aus England: Graham Coffey und David Turnbull werden ihre Subaru WRCs den deutschen Fans zeigen. Zwei deutsche Starter in den Reihen der ERC-Meisterschaft sind Janina Depping und Markus Hesse mit ihren Mitsubishi Lancer. Auch die drei dänischen Teams der ERC werden in Pößneck gegen einander antreten: Der amtierende Dänische Meister Michael Pedersen (Mitsubishi Lancer EVO 9), sowie Martin Knudsen (Honda Civic R3) und Klaus Bodilsen (Lancer EVO 7) greifen ins Geschehen ein. Auch Rallyepower aus Tschechien wird mit den Teams von Vaclav Donat (Skoda Octavia) und Petr Donat (Subaru Impreza N14) zu sehen sein.
Beflügelt vom Sieg des zweiten DRS-Laufes in Sachsen kommt der Schleusinger Olaf Dobberkau zu seiner Heimatveranstaltung nach Thüringen. Im Visier dabei fünf World Rallye Cars, die er bei einem Sieg hinter sich lassen müsste. Mit etwa 400 PS den WRCs leicht überlegen, kämpft der Schleusinger allerdings mit der Traktion: Ein WRC ist mit Allradantrieb ausgestattet, der Porsche hingegen ist ein klassischer «Hecktriebler». An der Front der heckgetriebenen Fahrzeuge kämpft auch Maik Stölzel, der erstmalig mit seinem Porsche im Rahmen der DRS an den Start geht. Bei seinem DRM-Heimspiel in sächsischen Zwickau konnte Stölzel auf seine Porsche-Jungfernfahrt wegen eines Motorschadens vor dem Start nicht antreten. Diese wird nun in Thüringen nachgeholt. «Wir haben jetzt den neuen Motor eingebaut, das Porsche-Steuergerät erhalten und hoffen, dass alles problemlos funktioniert. Am Wochenende fahren wir eine erste nationale Rallye – das wird dann die erste Ausfahrt mit dem Auto. Ich freue mich schon riesig», berichtet Stölzel. Schnell werden auch Markus Moufang im BMW M3 und Raphael Ramonat in einem weiteren Porsche sein, die die Thüringer Rallyepisten bestens kennen.
Highlight wie in jedem Jahr ist der am Freitagabend gefahrene Stadtrundkurs in Pößneck. Ein buntes Rahmenprogramm wird bereits zwei Stunden vor dem Start bei den Zuschauern für Stimmung sorgen. Der österreichische Drift-Künstler Niki Glisic mit seinem BMW M3 wird als Vorausfahrzeug nicht nur seinen Reifen, sondern auch der Menge kräftig einheizen.