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1000 KM Hockenheim 2018: MCA Racing wird Dritter

Von Esther Babel
Timo Gieseler, Stefan Schmidt und Nils Endter hatten Sieg-Ambitionen. Doch gegen pepe-Tuning und das Team MGM war kein Kraut gewachsen. Gieseler muss an der Unfallstelle von Julie Mortensen vorbei.

Am Ende wurde das Trio vom Team MCA Racing auf Platz 3 der Klasse 1 im Ziel der 1000 Kilometer Hockenheim gewertet, dem Start in die Saison des Deutschen Langstrecken Cups. Mit einer Runde Rückstand auf Platz 2, gehalten durch Michael Galinski, Tim Holtz und Jörg Teuchert und einer weiteren Runde Rückstand auf die Siegermannschaft von pepe-Tuning, die ihren Vorjahres-Erfolg wiederholten.

Timo Gieseler, der auch in der IDM Superbike unterwegs war, berichtet über seinen Karsamstag in Hockenheim.

Wie war euer Plan?

Wir wollten gewinnen – ernsthaft. Nachdem wir letztes Jahr wegen Trockenfahren nicht gewonnen haben, war das der Plan, aber...

Ist er aufgegangen?

...leider waren wir schlichtweg zu langsam. Die pepe-Tuning Jungs haben schon ordentlich einen vorgelegt, was man von aktiven IDM-Fahrern aber auch erwarten muss. Wir waren letztlich zufrieden, da einfach nicht mehr ging und wir defekt- und sturzfrei geblieben sind.

Wer ist am meisten gefahren?

Normal bin ich immer der, der mehr gefahren ist als die anderen, aber dieses mal bin ich drei Stints und die anderen beiden vier gefahren. Ich hab mich einfach nicht allzu doll gefühlt dieses Wochenende. Es kam einfach kein Feeling fürs Moped auf und daher habe ich gerne auf einen weiteren Stint verzichtet, abgesehen davon, dass wir alle Drei nahezu identische Rundenzeiten gefahren sind. Ich bin noch nie in einem so ausgeglichenen Team unterwegs gewesen - das war echt top.

Hat einer Mist gebaut?

Nein, alle wie Uhrwerke. Das war super. Nur leider auch alle zwei Sekunden zu langsam.

Woran ist eine bessere Platzierung gescheitert?

Wie gesagt, unser Limit war einfach zu früh erreicht und es haben ca. zwei Sekunden pro Runde gefehlt - das war schon heftig und auch durch gute Taktik nicht kompensierbar. Abgesehen davon haben die vor uns Platzierten einfach keine Fehler gemacht, die uns einen Vorteil hätte bringen können.

Und gibt es noch was Spezielles zu berichten?

Unser neuer Teamkollege Nils Endter ist ein dufter Typ, der absolut gepasst und einen super Job gemacht hat. Es sind die taktischen Möglichkeiten dieses Jahr extrem eingeschränkt worden, durch das Verbot von großen Tanks. Das hat die Rundenzeiten noch wichtiger werden lassen.

Habt ihr was vom Unfall von Julie Mortensen mitbekommen oder wurdet ihr am Abend von der schlechten Nachricht, dass sie verstorben ist, überrascht?

Ich habe schon vor dem Rennstart erzählt bekommen, dass das arme Mädel gestorben ist und wollte es erst nicht glauben. Später kam dann aber die Bestätigung, da ich mit Len befreundet bin und somit, zwar über Umwege aber aus sicheren Quellen, wusste, was los ist.

Ich fuhr mit frischen Reifen im Quali aus der Boxengasse, um einen letzten Angriff auf die Zeit zu starten. Ich war kaum aus der Boxengasse gefahren, als schon wieder rote Flaggen geschwenkt wurden. Dann fuhr ich quasi unmittelbar nach dem Unfall an Julie vorbei, die regungslos am Streckenrand lag. Das sah schon nicht gut aus, aber ich hätte nie gedacht, dass es so schlimm hätte sein können. Das Unfassbare ist, dass mir absolut nicht einleuchtet, wie man an dieser Stelle übers Vorderrad stürzen kann - ganz viele schlimme Zufälle, die da zusammengekommen sein müssen.

Fahrt ihr noch andere DLC Rennen?

Nur noch am 1. Mai. Ansonsten noch drei RL-Cup-Läufe.

Zur kompletten Ergebnisliste geht es hier lang: 1000 KM HH 2018

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