KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Katt hat sich teuer verkauft

Von Ivo Schützbach
Stephan Katt (2) fährt in der Form seines Lebens

Stephan Katt (2) fährt in der Form seines Lebens

Stephan Katt ist in dieser Saison der stärkste Gegner von Gerd Riss. So auch in Altrip.

Vor dem letzten Vorlauf hatten nur noch [*Person Stephan Katt*], [*Person Gerd Riss*] und [*Person 283*] realistische Chancen auf den Tagessieg. Rekordweltmeister Riss zauberte den besten Start auf die die 700-Meter-Sandbahn und kontrollierte den Lauf danach.

«Gerd startete innen von mir, in der ersten Kurve konnte er mich etwas nach aussen drücken», erklärte Katt. «Er hatte dann die beste Spur, und vom Speed her war für mich nichts zu machen. Ich fuhr dieses Jahr einige gute Rennen, Gerd ist aber nach wie vor der beste Fahrer. Das muss ich neidlos anerkennen.»

Im Finale um den «Goldenen Römer» schaute es vom Start weg nach einem diskussionslosen Sieg von WM-Leader Katt aus. Doch in der vorletzten Kurve setzte Weltmeister Riss zu einem seiner brillantesten Manöver an. «Ich habe nur einen Minifehler gemacht, der hat sich aber riesig ausgewirkt», analysierte Katt.

Riss war Katt am Scheitelpunkt der Kurve beinahe aufs Hinterrad gefahren, zog aber geistesgegenwärtig nach innen, als es den Norddeutschen zwei Meter zu weit nach aussen versetzte. Die Grade hinunter konnte Riss so viel Speed aufbauen, dass er am Eingang der Spitzkurve innen neben Katt war. «Riss hat sehr lange Vollgas festgehalten und ist extrem dicht an mich rangefahren», so Katt. «Das war aber absolut fair und hat mächtig Spass gemacht, wenn man mit jemandem so fahren kann. Ich habe aussen festgehalten, musste irgendwann aber einsehen, dass ich etwas vom Gas muss, sonst bekomme ich die Kurve nicht. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man den Sieg eine Viertelrunde vor dem Ziel verliert. Aber ich habe mich teuer verkauft.»

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