Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

In Lauf 1 war der geniale Marco Melandri wieder da

Von Kay Hettich
Marco Melandri fuhr im ersten Rennen in Laguna Seca konstant nach vorne

Marco Melandri fuhr im ersten Rennen in Laguna Seca konstant nach vorne

Marco Melandri will in der Superbike-WM in guter Erinnerung bleiben. Nach desaströsen Trainings und einer katastrophalen Superpole machte der Yamaha-Pilot im ersten Lauf in Laguna Seca das bestmögliche aus der Situation.

Nur Platz 17 in der Superpole in Laguna Seca – so schlecht war Melandri in seiner gesamten Superbike-Karriere noch nie. An der schwierigen Piste lag das sicher nicht, denn 2014 gewann der 36-Jährige mit Aprilia den ersten Lauf.

Im Rennen blitzte dann aber wieder die Genialität des 22-fachen Laufsiegers auf. Zwar hatte Melandri nicht den Speed, um ganz nach vorne zu holen, als Neunter erreichte er aber das bestmögliche Ergebnis. Auf die beste Yamaha von Alex Lowes büßte er 12 sec ein, auf Loris Baz (8.) und Michael van der Mark (7.) aber nur wenige Sekunden. In einem längeren Rennen hätte er sich beide geschnappt.

«Ab dem ersten Training hatte ich Probleme mit dem Einlenkverhalten der R1 und auch auf der Bremse. Wir haben das Bike in jeder Session umgebaut, aber dabei vergeudet man viel Zeit und verliert auch mal den richtigen Weg», stöhnte der Yamaha-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Fürs Rennen hatten wir ein Set-up gefunden, das einigermaßen funktionierte. Ich war zwar langsam und hatte kaum Grip, aber wenn das Bike rutscht, kann ich es besser kontrollieren. Ich gab mein bestes, leider startete ich aber von weit hinten und habe bereits in den ersten Runden viel Zeit verloren.»

Auffällig in Laguna Seca: Kein Yamaha-Pilot hatte den Speed fürs Podium. Pata Yamaha-Werkspilot Alex Lowes hat den fünften Platz einem kapitalen Fehler von Jordi Torres zu verdanken, durch den der Brite den Kawasaki-Piloten überholen konnte. «In Donington hatten wir auch schon alle Mühe. Wenn die Strecke Bodenwellen hat, sind wir in Schwierigkeiten», erklärte Melandri. «Seit Ducati die V4R gebracht hat, hat sich Kawasaki mächtig angestrengt – und sie konzentrieren sich auf die Superbike-WM, Yamaha ist auch in der MotoGP aktiv. Außerdem haben sich die Pirelli-Reifen stark verändert.»

Ergebnisse Laguna Seca, Lauf 1: 1. Rea. 2. Davies. 3. Razgatlioglu. 4. Sykes. 5. Lowes. 6. Torres. 7. van der Mark. 8. Baz. 9. Melandri. 10. Rinaldi. 11. Laverty. 12. Mercado. 13. Delbianco. 14. Cortese. 15. Reiterberger. 16. Kiyonari. 17. Bautista.

WM-Stand nach Laguna Seca, Lauf 1:
1. Jonathan Rea (Kawasaki), 401 Punkte
2. Álvaro Bautista (Ducati), 352
3. Michael van der Mark (Yamaha), 215
4. Alex Lowes (Yamaha), 203
5. Leon Haslam (Kawasaki), 187
6. Toprak Razgatlioglu (Kawasaki), 169
7. Tom Sykes (BMW), 152
8. Chaz Davies (Ducati), 150
9. Marco Melandri (Yamaha), 131
10. Sandro Cortese (Yamaha), 98
14. Markus Reiterberger (BMW), 57

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