Nicht wegen Covid-19: Grandioses virtuelles Museum
Die edelsten Motorräder stehen im privaten Museum von Genesio Bevilacqua
Seit Jahrzehnten ist Genesio Bevilacqua im Rennsport unterwegs, erst als besserer Hobbypilot, später als Teamchef. Aus dem Nichts baute er seit 1994 die Firma Althea Ceramica auf, später sein Rennteam. In der Superbike-WM wurde er 2011 mit Fahrer Carlos Checa und Ducati Weltmeister, seit 2019 ist er in der seriennahen Meisterschaft Partner von Honda und bringt dieses Jahr im Moriwaki-Team Takumi Takahashi an den Start.
Genesio ist ein Motorsport-Enthusiast vom Scheitel bis zur Sohle. Aus seiner langjährigen Sammelleidenschaft für Motorräder entstand die Idee, ein Museum zu erschaffen. Bedauerlich für die meisten Motorsport-Enthusiasten: Es ist privat, man kann es nur auf Einladung des Chefs besichtigen.
Zu moderner Bekanntheit brachte es die Gegend um Civita Castellana, eine Autostunde nördlich von Rom am Fuß der Apenninen gelegen, durch die Keramikindustrie. Neben Althea gibt es einige weitere Firmen, die sich auf Badeinrichtungen spezialisiert haben.
Das Museum «Moto dei Miti» ist auf dem Firmengelände von Althea Ceramica untergebracht. Auf 3000 Quadratmetern werden über 100 Motorräder aus allen Epochen des Rennsports gezeigt, deren Wert viele Millionen Euro darstellt. Die Maschinen stehen nicht wie in anderen Museen nur lieblos nebeneinander, sie werden mit einer Hingabe präsentiert, wie man sie selten findet. Besondere Prachtstücke werden gezielt und intensiv hervorgehoben, mit Podesten, Bildern, spezieller Beleuchtung und der Ausstattung drumherum.
So bekam Carlos Checa eine eigene Ecke, die seiner Box von 2011 nachempfunden wurde, mit dazugehörigem Kommandostand!
Alle drei WM-Maschinen von Troy Bayliss sind da, ebenso die 2008er-MotoGP-Ducati von Casey Stoner.
Aber auch die MotoGP-Cagiva von John Kocinski, eine MotoGP-Ducati von Loris Capirossi und Raritäten wie die MBA 250 V52 von 1985, die Bimota Tesi 2D oder die Honda NR 750 mit Ovalkolben.
Auf der Website gibt es Informationen über viele der Maschinen, außerdem ist ein virtueller 360-Grad-Gang durchs Museum möglich. Besuchen und verweilen lohnt sich.