Als Kenan Sofuoglu (Kawasaki Puccetti) nach seinem Sturz kurz vor Ende der Superpole 2 im Kiesbett lag und nicht aus eigener Kraft aufstehen konnte war schnell klar, dass sich der Rekordweltmeister schwer verletzt haben musste – er ist kein weinerlicher Zeitgenosse. Per Krankenwagen wurde der 33-Jährige ins Medical-Center transportiert, dort wurde eine Verletzung am Becken diagnostiziert. Im Krankenhaus von Nevers bestätigte sich diese: Sofuoglu hat das Becken dreifach gebrochen, er ist auf dem Weg nach Hause in die Türkei und wird sich dort schnellst möglich operieren lassen. Selbst wenn sich die Brüche mit Platten und Schrauben oder Drähten leicht fixieren lassen, ist der Titelkampf für den fünffachen Champion nach menschlichem Ermessen beendet. Die letzten beiden Rennen in Jerez und Doha finden in den nächsten fünf Wochen statt, unvorstellbar, wie er dort mit frisch operierter Hüfte starten will. Vor dem morgigen Rennen in Magny-Cours führt der Türke die Gesamtwertung mit vier Punkten Vorsprung auf Lucas Mahias (GRT Yamaha) und 31 vor Sheridan Morais (Kallio Yamaha) an. Sofuoglu hat bereits die ersten beiden Saisonrennen in Australien und Thailand verletzungsbedingt verpasst, im dritten Rennen in Aragón war er von Federico Caricasulo ins Aus geschossen worden und stand damit nach drei Rennen mit null Punkten da. Anschließend folgte eine sensationelle Aufholjagd mit fünf Siegen und einem zweiten Platz in den letzten sechs Rennen.