Toyota-Boss Mäkinen: «Sébastien Ogier ist Favorit»

Von Christian Schön
Viermaliger Monte-Sieger als Fahrer, heute Toyota-Motorsportdirektor – der Finne Tommi Mäkinen

Viermaliger Monte-Sieger als Fahrer, heute Toyota-Motorsportdirektor – der Finne Tommi Mäkinen

Der Ex-Weltmeister geht mit bescheidenen Hoffnungen an die WM-Premiere seiner Mannschaft heran. Juho Hänninen Drittschnellster am Donnerstag.

Noch hält er den Rekord. Tommi Mäkinen gewann zwischen 1999 und 2002 als Mitsubishi- und Subaru-Werksfahrer vier Mal in Folge die Rallye Monte Carlo. Sébastien Ogier könnte am Sonntag mit dem heutigen Toyota-Motorsportdirektor gleichziehen. «Vielleicht sollten wir noch schnell ein drittes Auto aufbauen, damit ich das verhindern kann», scherzte Mäkinen vor dem Start der Rallye Monte Carlo. Wie Ogier hat er passenderweise auch vier Weltmeistertitel auf dem Konto.

Mäkinen hatte einen schwierigen Start für seine neu formierte Mannschaft vorhergesagt. Doch so schlecht lief es zumindest auf der einzigen am Donnerstag gefahrenen Wertungsprüfung – eine weitere wurde wegen eines Unfalls nach zwei Teilnehmern abgebrochen – gar nicht für die Toyota-Werkspiloten. Juho Häninen setzte die drittbeste Zeit. Teamkollege Jari-Matti Latvala kam nicht ganz so gut zurecht und war Neuntschnellster.

«Unsere Autos laufen, das ist schon mal die Hauptsache», sagte Mäkinen. «Das ist der Punkt, auf den wir seit eineinhalb Jahren hingearbeitet haben.» Seitdem hat der Yaris WRC rund 20.000 Test-Kilometer abgespult, mehr als doppelt so viel wie die Konkurrenz. «Wir haben monatelang mit drei Teams gleichzeitig getestet, mindestens jeden zweiten Tag», blickt Mäkinen zurück.

Trotzdem ist die Entwicklung noch lange nicht beendet. «Unser größtes Problem ist, dass wir von keiner Rallye irgendwelche Daten haben. Die neue WRC-Generation gibt dem Fahrer so unglaublich viele Möglichkeiten der Abstimmung, dass man schnell mal in einer Sackgasse landet. Wir werden also bei jedem WM-Lauf etwas Neues lernen. Jede Rallye macht uns stärker», hofft Mäkinen.

Entsprechend bescheiden sind seine Erwartungen für die Rallye Monte Carlo. «Die Rallye scheint dieses Jahr eine der schwersten der letzten Jahre zu sein. Unser Ziel ist es, beide Autos ins Ziel zu bringen, um möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Wir haben von allen denkbaren Streckenbedingungen wahrscheinlich am wenigsten unter den Verhältnissen getestet, die bei der Rallye Monte Carlo herrschen.»

Der Versuchung, als ehemalige Spitzenfahrer seinen heutigen Piloten ständig ins Handwerk zu pfuschen, kann Mäkinen angeblich ohne Probleme widerstehen. «Die Jungs wissen, was sie tun, denen brauche ich nichts zu erzählen.» Einen Tipp hat der viermalige Monte-Sieger den Herren Latvala und Hänninen dann doch gegeben. «Man gewinnt die Rallye Monte Carlo nur, wenn man vollkommen entspannt an die Sache herangeht. Mit Druck geht hier gar nichts.»

Mäkinens Siegfavorit? «Natürlich Sébastien Ogier. Er ist hier sehr schwer zu schlagen, egal in welchem Auto er sitzt.»

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