Mikko Hirvonen: 60 Grad Temperaturunterschied

Von Christian Schön
Gezeichnet vom Abenteuer Rallye Dakar – der Finne Mikko Hirvonen

Gezeichnet vom Abenteuer Rallye Dakar – der Finne Mikko Hirvonen

Von der Rallye Dakar reiste der Finne direkt zur Rallye Monte Carlo. Zukunft im Marathonsport noch unklar, warten auf 2018er Reglement.

Inzwischen kann Mikko Hirvonen über die Situation lachen. «Ich habe nur noch den Rückwärtsgang-Alarm von dem Racetruck gehört. Piep-piep-piep. Dann hat's auch schon gekracht.»

Der eigene Rückwärtsgang, der ihn in diesem Moment vor dem langsam rückwärts rollenden Lkw hätte retten können, war dem Mini-Piloten zuvor abhanden gekommen.«Wir haben uns verirrt, uns mehrfach festgefahren, außerdem hat die Wagenhebeanlage nicht mehr funktioniert und der Rückwärtsgang ist gebrochen», fasst Hirvonen grinsend die Ereignisse auf jener Etappe zusammen.

Bis dahin waren der ehemalige WM-Pilot und Beifahrer Michel Perin schärfste Verfolger des führenden Peugeot-Trios. «Den beschädigten Kühler konnten wir nicht selbst reparieren. Wir mussten auf den Service-Truck von X-Raid warten. An diesem Tag haben wir über vier Stunden verloren», blickt Hirvonen zurück. Eine Wiederholung der starken Platzierung von 2016, als er auf Anhieb Vierter wurde, konnte er damit vergessen.

Er wurde am Ende Neunter und reiste vom Zielort Buenos Aires direkt nach Gap, um den Dienst als Eisspion von Citroën-Werkspilot Craig Breen anzutreten. «In Argentinien waren es mehr als vierzig Grad, beim Abfahren der Wertungsprüfungen hatten wir teilweise minus 20 Grad. Das hat dich echt um», beschrieb Hirvonen die Umstellung.

Trotz des vergleichsweise bescheidenen Ergebnisses zog der 36-Jährige eine positive Bilanz aus seinem zweiten Dakar-Start. «Letztes Jahr war ich fast ein wenig enttäuscht, weil wir nur sehr wenig offroad gefahren sind. Das war dieses Mal viel besser. Das war eine Rallye Dakar, wie ich sie mir vorgestellt habe. Ein richtiges Abenteuer.»

Das weitere Programm von Hirvonen in der gerade begonnenen Saison ist noch unklar. «Der Dreifach-Sieg von Peugeot hat klar gezeigt, dass man mit dem derzeitigen Reglement und bei diesen Strecken einen Buggy braucht, wenn man gewinnen will. Ich denke, dass alle jetzt erst einmal abwarten, ob am Reglement etwas geändert wird. Vorher braucht keiner Geld und Zeit in Entwicklung zu stecken.»

Über Mangel an Beschäftigung braucht sich der viermalige Rallye-Vizeweltmeister trotzdem nicht zu beklagen. Auch bei den kommenden Asphalt-Läufen ist Hirvonen als «Safety Crew» für Craig Breen im Einsatz. «Der beste, den ich je hatte», lobt der Citroën-Werksfahrer. Außerdem arbeitet Hirvonen als Testfahrer für ein Automagazin im finnischen Fernsehen. «Und dann würde ich gerne noch die eine oder andere Winterrallye mit meinem Ford Escort von 1979 fahren.»

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