Rallye Paraguay erstmals mit WM-Prädikat versehen
Die Rallye Paraguay wurde bisher als Lauf der südamerikanischen Rallye-Meisterschaft Codasur und der paraguayischen Meisterschaft, dem Campeonato Nacional Paraguayo, ausgefahren. Die Rallye fand 1981 zum ersten Mal statt. Nach Argentinien und Chile stellt Paraguay erst das dritte südamerikanische Land dar, das in der Neuzeit einen Rallye-WM-Lauf ausrichtet.
Das Binnenland mit seinen sieben Millionen Einwohnern steckt längst in einem richtigen Rallye-Fieber.„«Wir sind ein junges
und aufstrebendes Land mitten in Südamerika», sagt Staatspräsident Pena Palacios.«Unsere Menschen sind von der Rallye-WM riesig begeistert. Diese Meisterschaft in unser Land zu holen, ist für viele ein Traum, der wahr geworden ist».
Der bekennende Rallyefan hat das Ereignis maßgeblich gefördert und möglich gemacht. «Es wird ein großartiges Ereignis werden. Unser Land hat selbst einige vielversprechende Rallyefahrer. Aktuell starten sogar zwei junge Piloten in der WM und Fahrer unseres Landes dominieren seit vielen Jahren die die südamerikanische Meisterschaft mit».
Der Ausgangspunkt des zehnten WM-Laufs ist Encarnacion. Die Hauptstadt des Departments Itapua mit seinen rund 130000 Einwohnern zählt zu den größten und attraktivsten Städten des Landes. Sie liegt ganz im Süden des Landes am Fluss Parana an der Grenze zu Argentinien.
Die Veranstaltung verspricht Schotteretappen in technisch anspruchsvollen Abschnitten durch oft dichte Dschungelvegetation. Während die Straßen der Wertungsprüfungen größtenteils weich und schnell sind, dürften vor allem bei den zweiten Durchfahrten tiefe Spurrillen und plötzliche Veränderungen der Oberfläche die Fahrer das ganze Wochenende über auf Trab halten. Auch die Sichtverhältnisse können eine Rolle spielen - bei trockenen Bedingungen hängt feiner Staub in der Luft, während Sommerregen schnell für eine Kehrtwende sorgen kann. Hinzu kommen das ungewohnte Tempo und die begrenzten Daten für Teams und Ingenieure, sodass die Rallye Paraguay zu einem echten Allround-Test der Anpassungsfähigkeit wird.
Das Terrain ist den meisten Teilnehmern unbekannt und daher die perfekte Bühne für Überraschungen.
Der Shakedown (Trinidad) der Rallye findet am 28. August (Donnerstag) auf einem Kurs über eine Stecke von 4,92 Kilometer statt.
Am 29. August (Freitag) werden acht Wertungsprüfungen ausgefahren. Die Wertungsprüfungen Cambyretá (18,70km), Nueva Alborada (19,25km), Yerbatera (30,0km), Autodromo (2,50km) werden jeweils morgens und nachmittags ausgefahren. Es folgen am 30. August (Samstag) die WPs Carmen del Paraná (18,67km) Artigas (23,14km), Cantera (13,74km) und Autodromo 3 (2.50km) am Morgen. Am Nachmittag werden die ersten drei Prüfungen des Tages noch einmal gefahren. Am finalen Sonntag (31. August) lautet das Programm die WPs Bella Vista (21,86km) und Misión Jesuítica Trinidad (18,15km) zwei Mal zu durchfahren.
Insgesamt verlaufen die 19 Wertungsprüfungen über 335,22 Kilometer.
Für die Rallye haben 48 Teams genannt. In der Topklasse mit den Rally1-Fahrzeugen sind zehn Fahrzeuge dabei, darunter fünf Toyotas. Das in Finnland ansässige Toyota-Team wird mit dem WM-Spitzenreiter Elfyn Evans sowie Kalle Rovanperä, Sébastien Ogier, Takamoto Katsuta und Sami Pajari antreten. Für Hyundai starten Thierry Neuville, der aktuelle Weltmeister, Ott Tänak und Adrien Fourmaux. M-Sport-Ford wird mit Gregoire Munster und Joshua McErlean als Duo antreten.
Bei den Rally2-Fahrzeugen, die um die WRC2 und WRC2 Challenge kämpfen, sind 29 Teams gemeldet, darunter die um den Ttiel fahrenden Oliver Solberg, Gus Greensmith und Yohan Rossel.