Das teaminterne Duell gegen seinen neuen Stallgefährten Lewis Hamilton konnte Charles Leclerc klar für sich entscheiden. Der Monegasse sammelte 86 Punkte mehr als der siebenfache Weltmeister und schaffte es im Laufe der Saison sieben Mal aufs GP-Treppchen, während der Rekord-GP-Sieger keinen einzigen Grand Prix auf einem Top-3-Platz beenden konnte. Dafür durfte sich Hamilton über den Sprint-Sieg in Schanghai freuen. Dass dieser bereits beim zweiten Kräftemessen des Jahres erzielt wurde, kommt nicht von ungefähr. Denn Ferrari legte den Fokus schon früh auf die Entwicklung des 2026er-Autos. Entsprechend schwierig gestaltete sich der Kampf in diesem Jahr, im Laufe der Saison wurde der Leistungsunterschied zur Konkurrenz, die ihre 2025er-Autos länger weiterentwickelte, immer grösser. Wie sehr hatte das Wissen um den frühen Entwicklungsstopp den mentalen Druck für die Ferrari-Stars vergrössert? Leclerc sagte dazu: «Nicht so sehr, denn wir waren vom ersten Rennen an im Hintertreffen. Es hat unsere Vorgehensweise in der Saison also nicht gross verändert.» «Wir haben ziemlich früh gemerkt, dass wir nicht um den WM-Titel kämpfen würden, denn McLaren war einfach zu stark. Red Bull Racing konnte dann offensichtlich grosse Fortschritte machen, und es machte nicht viel Sinn, unsere Ressourcen darauf zu konzentrieren, den zweiten oder dritten Platz in der Konstrukteurswertung zu erobern, und das auf Kosten der Performance im nächsten Jahr», erklärte der Monegasse. Der 28-Jährige räumte zwar auch ein: «Natürlich willst du nicht so früh aufhören mit der Entwicklung. Ich hätte es bevorzugt, wenn wir das ganze Jahr Gas gegeben und versucht hätten, den WM-Titel zu holen.» Gleichzeitig stellte er klar: «Aber wenn du in unserer Situation bist, ist das eigentlich nichts, worüber man sich den Kopf zerbricht.»