Verstappen, Alonso, Norris, Hülkenberg: So heissen ihre Autos 2026
Die Formel 1 tritt 2026 in eine neue Ära. Durchaus möglich, dass sich dadurch bei den Fahrzeugbezeichnungen Einiges ändern wird. Wir sagen, wie die Rennwagen des kommenden Jahres heissen könnten.
Andere Rennwagen, geänderte Antriebseinheit – die Formel 1 tritt in eine neue Epoche. Aber dabei hat sich ein jahrelanges Spiel unter den Ferrari-Fans nicht geändert.
Schon heute diskutieren die Tifosi leidenschaftlich darüber, wie das 2026er Rennauto aus Maranello wohl heissen könnte. Ferrari macht aus der Bezeichnung der roten Göttin stets ein Geheimnis. Ferrari präsentiert den neuen Wagen am 23. Januar in Maranello. Bis dahin wird die Typenbezeichnung des Rennautos gehütet wie ein Schatz.
Die Italiener betraten in Sachen Rennwagen-Kennzeichnung oft merkwürdige Wege: Die Bezeichnung des 2017er Renners zum Beispiel, SF70H, schlüsselte sich so auf – SF für Scuderia Ferrari, 70 für den 70. Geburtstag der Firma, H für Hybridtechnik.
2018 dann hiess der Wagen SF71H. Folglich hätte das Auto für die Saison 2019 SF72H heissen müssen, aber was ist bei Ferrari schon folgerichtig? Prompt wurde der 2019er Ferrari von Sebastian Vettel und Charles Leclerc SF90 genannt, für Scuderia Ferrari und die Firmengründung von Enzo Ferrari, welche 90 Jahre zurücklag.
Klar verbinden die Italiener den Namen des neuen Renners oft mit dem Jahr, siehe F2004 für jenes Auto, mit dem Michael Schumacher für Ferrari den fünften Titel in Serie einfuhr.
Es gibt jedoch auch Ungewöhnliches: 2011 wurden 150 Jahre Italien mit dem Ferrari 150º Italia gefeiert, 2003 hiess der Wagen F2003-GA, um an den verstorbenen Gianni Agnelli zu erinnern. 2022 hiess er F1-75, um an jenen Tag zu erinnern, als der erste Ferrari-Sportwagen produziert war.
Der grosse Enzo Ferrari selber liebte Typenbezeichnungen, die auf Zylinderzahl und Hubraum Rückschlüsse liessen. Der legendäre Ferrari 312 hiess so, weil er einen Dreiliter-Zwölfzylindermotor aufwies, der Haifischmaul-156er hiess so, weil im Heck ein 1,5-Liter-V6-Motor arbeitete.
Für 2025 ging Ferrari klassisch vor, mit SF-25. Also müsste der neue Wagen von Lewis Hamilton und Charles Leclerc eigentlich SF-26 heissen, aber vielleicht lassen sich die Italiener zu Beginn der neuen Fahrzeug-Generation etwas ganz Anderes einfallen.
Wie schaut das bei den anderen Rennwagenherstellern aus?
Mercedes nannte das 2025er Modell von Kimi Antonelli und George Russell F1 W16 (das 16. Modell seit der Rückkehr in den GP-Sport 2010), um an die glorreiche Rennvergangenheit anzuknüpfen, wie den W25 der Dreissiger Jahre oder den W196 der Fünfziger Jahre, das W steht dabei schlicht für Wagen. Eine Abkehr von diesem System wird es kaum geben, der 2026er Mercedes wird W17 heissen.
Red Bull Racing ist ebenfalls ganz pragmatisch: Auf RB21 wird in der kommenden Saison RB22 folgen. Die Serie begann mit dem RB1 von 2005.
Witziges Detail: Einen Formel-1-Renner namens RB17 gab es nicht – weil das Hypercar von Red Bull diese Bezeichnung erhielt.
Seit aus Racing Point (vormals Force India) 2021 Aston Martin geworden ist, treten die Grünen mit dem Kürzel AMR an, für Aston Martin Racing. Der Renner von Fernando Alonso und Lance Stroll wird im nächsten Jahr AMR26 heissen.
Aber hätten Sie gewusst, woher die Bezeichnung des Sportwagenherstellers kommt? Wieso Aston Martin? Weil Firmengründer Lionel Martin gerne Rennen fuhr am Hügel Aston, und er fand, Aston Martin habe einen guten Klang. Recht hatte er.
McLaren stellte vor einigen Jahren um. Der McLaren MP4-31 war 2016 der 30. Wagen von "Marlboro Project Four" – des ursprünglichen Rennstalls von Ron Dennis in den Formeln 3 und 2, das später elegant in "McLaren Project Four" umbenannt wurde. Die Zahl blieb, das Kürzel änderte.
Um den Neuanfang beim britischen Traditionsrennstall zu demonstrieren, hiess der 2017er Bolide MCL32 (MCL für McLaren), aber die Serie wurde 2023 unterbrochen – wegen 60 Jahren McLaren. Der 2023er McLaren hiess MCL60. Danach kehrten die Engländer 2024 zum MCL38 zurück, 2025 folgte der MCL39, für den Beginn der Saison arbeitet McLaren 2026 mit dem MCL40A.
Die Scuderia Toro Rosso hatte vor Jahren die Teambezeichnung zur Typen-Nominatur STR abgekürzt, wir waren 2019 beim STR14 angelangt. Aber 2020 trat der Rennstall aus Faenza neu unter der Bezeichnung AlphaTauri an. Daher hatten wir 2023 einen AT04 (viertes Modell von AlphaTauri). 2024 dann erneut eine Namensänderung, ins sperrige Visa Cash App RB, mit dem Rennwagen-Typen VCARB01.
Die meisten nannten das Team die Racing Bulls, und so lautet die offizielle Rennstallbezeichnung in der FIA-Meldeliste 2025 prompt Visa Cash App Racing Bulls. Das Kürzel bleibt, wir haben in der kommenden GP-Saison 2026 also den VCARB03.
Anfang 2021 wurde aus dem Formel-1-Renault ein Rennwagen von Alpine. Die Firma Alpine wurde vom Franzosen Jean Rédélé 1955 gegründet, der Name geht auf seinen Sieg beim Alpenpokal 1954 zurück. 1973 übernahm Renault die Aktienmehrheit bei Alpine. Die Marke wurde durch den Sportwagen A110 weltweit bekannt.
Alpine war in der Formel 3 und Formel 2 alleine oder als Partner von Renault anzutreffen und trat auch Begleiter bei ersten zaghaften Turbo-Schritten Richtung Königsklasse auf. Das erste Formel-1-Chassis im Hinblick auf den Formel-1-Einstieg von Renault 1977 war zwei Jahre davor der Alpine A500-Prototyp. Das Auto von Alpine wird als Knicks vor der Vergangenheit A526 heissen.
Haas begann sein Formel-1-Abenteuer mit dem Modell VF-16. Das VF bezieht sich auf die ersten CNC-Maschine des Unternehmers Gene Haas, die damals VF-1 genannt wurde. VF steht für vertikales Fräsen, intern wird noch heute gewitzelt, die VF-1 bedeute die Allererste (very first one). So oder so: Der 2026er Renner von Haas heisst VF-26.
Auf den Formel-1-Rennern des US-amerikanischen Unternehmers Gene Haas ist übrigens ein rennender Hase zu erkennen. Wie das denn? Mike Arning von Haas F1: "Der Familienname von Gene kommt aus dem Holländischen und bedeutet das Gleiche wie auf Deutsch – Hase. Wir fanden, es wäre ganz lustig, auf dem Wagen einen Haas-Hasen zu haben."
FW48 heisst der Renner von Carlos Sainz und Alex Albon 2026 wegen des im November 2021 verstorbenen Teamgründers Frank Williams. Es handelt sich um den 48. GP-Renner des drittältesten Formel-1-Rennstalls (nach Ferrari und McLaren).
Sauber ist ein Sonderfall, nicht nur wegen des Standorts Schweiz. Das Team hiess jahrelang Alfa Romeo, aber die Italiener haben sich Ende 2023 wieder mal von der Formel-1-Bühne verabschiedet. Das 2024er Chassis wurde Kick Sauber genannt, die Typenbezeichnung war C44. Das C bezieht sich auf einen Menschen – auf die Ehefrau von Firmengründer Peter Sauber, Christiane. Daher hatten wir für die Saison 2025 und den Wagen von Nico Hülkenberg und Gabriel Bortoleto den C45.
Aber das wird sich ändern: Aus Sauber wird Audi, und als Mitte November eine Konzeptlackierung präsentiert wurde, war auch der Name des kommenden Rennwagens von Hülkenberg und Bortoleto klar – R26.
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