Vor 45 Jahren: Piquets Triumph auf den letzten Metern
Genau in dieser Woche vor 45 Jahren – am 13. Juli 1980 – ging Formel-1-Legende Nelson Piquet in Brands Hatch zum letzten Mal in der Procar-Serie leer aus, dann folgten drei Siege und die Meisterschaft.
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Im Rennsport sind ja oft die – im übertragenen Sinne – letzten Meter die entscheidenden. Der dreifache brasilianische Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet (72) zum Beispiel war mit dem außergewöhnlichen Talent gesegnet, Meisterschaftsentscheidungen in der Schlussphase zu seinen Gunsten zu "drehen".
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So, wie er 1983 im Brabham-BMW in den letzten drei Grands Prix mit zwei Siegen und einem dritten Platz seine Verfolgungsjagd um den WM-Titel erfolgreich abschloss, so hatte er auch drei Jahre zuvor die heiß umkämpfte Procar-Serie im BMW M1 mit drei Siegen in den drei letzten Rennen zu seinen Gunsten entschieden. Letzterer Triumph jährt sich in diesem Jahr zum 45. Mal. In beiden Fällen bewährten sich Piquets eisernes Nervenkostüm und sein beispielloser Erfolgswille in der Kombination mit seinen zwingenden Racer-Qualitäten und einem Quäntchen Fortune. Ein wahrer Champion eben.
Zur Erinnerung: 1979 und 1980 kam es zu den mittlerweile legendären Rennen mit identischen, 470 PS starken Mittelmotor-Sportwagen vom Typ BMW M1, bei denen Rennprofis aus der Tourenwagen- und GT-Szene ihre Kräfte mit den Assen der Formel 1 maßen.
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Praktisch alles, was im Vollgasmetier Rang und Namen hatte, stellte sich dieser ungewöhnlichen Herausforderung. 1979 hieß der Gesamtsieger Niki Lauda, womit schon mal die Latte hochgelegt war. Im Feld so bekannte Namen wie Alan Jones, Carlos Reutemann, Manfred Schurti, Hans Heyer, um nur ein paar wenige zu nennen.
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Im ersten Jahr, 1979, hatte Niki Lauda die Serie knapp vor Hans Stuck gewonnen. Ein zweiter Platz hinter "Strietzel" im Finale von Monza reichte ihm für den Gesamtsieg.
Der Endlauf 1980 spiegelte noch einmal alle Dramatik wieder, die zwei Jahre lang das prägende Element dieser einmaligen Serie gewesen war: Wechselhafte Geschicke, eine Leistungsdichte, bei der die Nuancen der technischen wie menschlichen Tagesform entscheidend waren, fahrerische Glanzleistungen und im Rennsport unvermeidliche Fehler – das waren die Ingredienzien, die die Procar-Ära zu einem unvergesslichen Kapitel des internationalen Motorsports gemacht haben. Und genau so ging sie in Imola zu Ende: Piquet im eng gepressten Punkte-Sandwich zwischen Hans Stuck und Jan Lammers – das war die Ausgangssituation zwischen den Titel-Favoriten. Der Lange und der Kurze regelten die Angelegenheit vergleichsweise unelegant – gleich in der Anfangsphase kam es zum entscheidenden Crash. Ob nun Stuck die alleinige Schuld trug oder nicht, das Titelrennen entlud sich für diese beiden Kampfhähne in einem jähen Moment. Stuck tauchte jedenfalls nicht mehr auf und Lammers ging ebenfalls ohne Punkte vom Platz.
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Da war der Weg für einen ebenso nervenstarken wie fahrerisch souveränen Piquet frei. In aller Seelenruhe zog er seine Bahnen. Von Jones und Heyer in keiner Phase ernsthaft bedrängt, gewann er das letzte Procar-Rennen locker – und damit die ganze Serie. Auch das war irgendwie bezeichnend. Denn aus der Partnerschaft Piquet / BMW sollte sich ja – siehe oben — noch einmal etwas Großes entwickeln.
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