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FormelsportKolumne
60 Jahre Formel V: Wildwest in Monaco
Zum 60-jährigen Bestehen der Formel V gibt es hier zehn Kurzgeschichten zum Staunen und Schmunzeln. Episode 3: Warum die Formel V nach nur einem Auftritt aus Monaco verbannt wurde.
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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FV-Start mit Rennleiter-Flucht: Louis Chiron bringt sich vor Werner Riedl (links im roten Austro V) schnell in SicherheitFV-Start mit Rennleiter-Flucht: Louis Chiron bringt sich vor Werner Riedl (links im roten Austro V) schnell in SicherheitFoto: Archiv FVE
FV-Start mit Rennleiter-Flucht: Louis Chiron bringt sich vor Werner Riedl (links im roten Austro V) schnell in Sicherheit© Archiv FVE
Die Formel-V-Premiere in Monaco im Rahmen des Formel-1-Wochenendes 1967 sorgte bei der Rennleitung des Fürstentums für Entsetzen. Was die rauflustigen Buben dort aufführten, ließ die Herren des AC Monaco erblassen.
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Schon beim Start der wilden Meute wurde es ungemütlich, als Rennleiter Louis Chiron sich nach dem Senken der Flagge zügig vor dem auf den Punkt losstürmenden Werner Riedl mit einem Sprint in Sicherheit bringen musste. Und kaum hatte sich die Formel-V-Meute an jenem 7. Mai 1967 zu ihrem Rennen unmittelbar vor dem F1-GP durch die engen Gassen von Monaco aufgemacht, knallte und krachte es an allen Ecken und Enden. Eine ganz besondere Einlage bot der Brite Nick Brittan zu Beginn der wilden Hatz. Vor der Schikane nach dem Tunnel überholte er gleich mehrere Konkurrenten – allerdings in einer unfreiwilligen Flugeinlage. Nach harter Landung blieben er und weitere Beteiligte des Scharmützels gottlob ebenso unverletzt wie die Havaristen an anderen Stellen des Parcours.
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Derweil rauften an der Spitze die üblichen Verdächtigen um Alles oder Nichts. Die Parole lautete wieder mal: Österreich gegen den Rest der Welt. Huber, Riedl, Marko, Peter – die Herren rangelten mit drei schnellen Deutschen, einem aufsässigen Franzosen und zwei mutigen Belgiern.
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Am cleversten agierte Huber, der sich aus dem ganzen Gemetzel raushielt und an der Spitze enteilte. Als seine Bremsscheibe zerbröselte, rückte Marko nach und siegte. Dessen Freude währt aber nur kurz, denn er wurde gleich nach der Zieldurchfahrt wegen eines Regelverstoßes disqualifiziert.
Die Deutschen Helmut Kelleners und Walter Wünstel rückten auf die Plätze 2 und 3 nach. Fürstin Gracia Patricia überreichte dem Sieger den "Coupe de S.A.S. le Prince Héréditaire Albert de Monaco", Riedl verbeugte sich artig und zog mit Kranz und Trophäe ab. Auf eine erneute Durchführung verzichteten sowohl der AC Monaco als auch der Verband Formel V Europa einvernehmlich. Jahre später erzählte AC-Monaco-Pressechef George Bertelotti in vertrauter Runde, dass die hohen Herrn des fürstlichen Automobilclubs geradezu entsetzt gewesen seien über die wilde Horde, die da aufeinander losging. Deshalb habe der Vorstand des Clubs beschlossen, die Formel V nicht noch einmal einzuladen.
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