Supersport-Weltmeister Sam Lowes wird 2014 nicht wie ursprünglich vereinbart Superbike-WM fahren – sondern Moto2! Die "final destination" für den britischen Supersport-WM-Überflieger Sam Lowes (22), der vor dem Finale in Jerez 44 Punkte Vorsprung auf Kenan Sofuoglu hat, lautet natürlich MotoGP. Aber 2014 macht der bisherige Yamaha-Pilot eine Zwischenlandung in der Moto2-Weltmeisterschaft, und zwar beim merkwürdigen italienischen Team NGM Mobile Forward Racing, für das in diesem Jahr Corsi, Pasini, De Angelis und Cardús auf Speed-up-Bikes antreten. Nächstes Jahr wird auf FTR gefahren. Eine Rückkehr zu Suter ist ausgeschlossen, denn es bestehen noch offene Rechnungen aus dem Jahr 2012. Als Sam Lowes Ende 2012 mit dem russischen Yakhnich-Yamaha-Team einen Vertrag schloss, wurde darin festgehalten, dass er auch für 2014 an das Team gebunden ist, sofern dieses in die Superbike-WM aufsteigt. Yakhnich ist kurz davor einen Vertrag mit MV Agusta abzuschließen, das Team will die MV-Werksmannschaft in der Supersport- und Superbike-WM werden. Nach Testfahrten auf der MV Agusta F4 in Franciacorta war Sam Lowes klar, dass er mit diesem Motorrad bei den Superbikes nicht vorne fahren kann. Zu SPEEDWEEK.com sagte er vor drei Wochen in Istanbul: "Ich werde nächstes Jahr sicher keine MV fahren! Das Team denkt, ich werde das machen; aber dem ist nicht so. Das ist kein gutes, kein konkurrenzfähiges Motorrad." Der Konflikt zwischen Lowes und Yakhnich drohte auszuarten, das Team pochte auf Vertragserfüllung, drohte mit allen rechtlichen Mitteln und der hohen Vertragsstrafe, sollte der Brite die Vereinbarung brechen. Seit Sonntagmittag 14.15 Uhr ist Sam Lowes Supersport-Weltmeister. Mit seinem Team hat sich wieder alles eingerenkt. Yakhnich kommt den Wünschen seines Aushängeschilds nach, der 23-Jährige darf 2014 Moto2 fahren. "Sam Lowes wird die kommenden zwei Jahre Moto2 fahren und während dieser Zeit seine Zusammenarbeit mit Yakhnich Motorsport vertiefen", teilte das Team mit. Der Zwilling wird Yakhnich weiterhin für Marketingzwecke zur Verfügung stehen. "Für welches Team ich fahren werde, darf ich noch nicht sagen", hielt der Champion fest. Vieles deutet daraufhin, dass er bei NGM Mobile Forward andockt. Er hatte auch mit Tech3 verhandelt. Aber dort sind inzwischen Alex Mariñelarena gelandet und Marcel Schrötter. Ausserdem ist die Schlagkraft der Eigenbau-Mistral zumindest verbesserungswürdig.