Werbung

Werbung

Werbung

Werbung

Werbung

Jahresrückblick 2025: Motocross und Supercross

2025 war mit dem WM-Titel von Simon Längenfelder (KTM) ein besonders gutes Jahr. Ken Roczen (Suzuki) gewann in Daytona und KTM blieb von einer Insolvenz verschont.

Werbung

Werbung

Das Jahr 2025 geht zu Ende. Für die deutsche Motocross-Community war es mit dem WM-Titel von Simon Längenfelder ein gutes Jahr. In der langen Geschichte des Motocross-Sports wurde Simon Längenfelder nach Paul Friedrichs (1966-68) und Ken Roczen (2011) der dritte Weltmeister aus Deutschland. Längenfelder hatte mit Titelverteidiger Kay de Wolf einen harten Gegner und die Entscheidung fiel in einem Herzschlagfinale im letzten Rennen des Jahres in Australien.

Werbung

Werbung

Das Jahr begann mit der Nachricht, dass der niederländische Red Bull KTM-Werksfahrer Jeffrey Herlings nach seiner im Herbst 2024 zugezogenen Knieverletzung den Saisonauftakt verpassen würde. Damit war 'The Bullet' schon vor dem Saisonstart aus dem Rennen.

Die ADAC Masters führten Startgatter wie in der WM ein. Die US Supercross-Meisterschaften begannen am 11. Januar in Anaheim. Chase Sexton gewann vor Ken Roczen und wieder bewahrheitete sich die alte Bauernregel, dass der Sieger von Anaheim am Ende nicht der Champion sein wird. Die ganze Motocross-Welt schaute auf Jorge Prado, doch der Spanier, der als MXGP-Champion in die USA gekommen war, haderte von Anfang an mit seinem neuen Arbeitsgerät und schon während des Trainings zum dritten Lauf in Anaheim 2 stürzte er und kugelte sich die Schulter aus. Damit war die Saison für Prado zu Ende, bevor sie überhaupt so richtig in Fahrt kam.

Bis zur 4. Meisterschaftsrunde rangierte Ken Roczen mit nur zwei Punkten Rückstand zur Spitze. Der australische Superstar Jett Lawrence (Honda) verdrehte sich beim Triple Crown von Glendale (Runde 4) das Knie und zog sich einen Kreuzbandriss zu. Damit war die Saison für Jett vorbei. In Tampa (5. Lauf) kämpfte Ken Roczen in der Spitzengruppe, kollidierte aber in der Sandsektion mit überrundeten Fahrern und stürzte. Dabei sprang die Kette herunter und Roczen musste das Rennen aufgeben. Auch Chase Sexton (KTM) geriet in immer größere Probleme und stürzte, während Cooper Webb (Yamaha) konstant immer stärker wurde. Für Roczen folgten zwei zweite Plätze in Detroit und Arlington und diesmal kam Sexton beim Überrunden zu Sturz. Cooper Webb gewann und übernahm die Tabellenführung, die er bis zum Ende der Supercross-Saison nicht mehr aus der Hand gab.

Werbung

Werbung

Am 1. März, Meisterschaftsrunde 8, feierte Ken Roczen in Daytona seinen historischen Sieg. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Ken zog sich kurz danach im Training eine Schulterverletzung zu. Es folgte eine weitere Verletzung am Fuß. Die Saison war damit für den Deutschen vorbei. Er nutzt die Pause, um sich um seine Staatsbürgerschaft zu kümmern. Roczen wird Ende März US-Staatsbürger. Unklar blieb zunächst, ob er die deutsche Staatsbürgerschaft abgelegt hat, was selbst engste Familienangehörige zunächst nicht wussten. Ken Roczen hat nun seit März zwei Staatsbürgerschaften, was ihm den Start für Deutschland beim Motocross der Nationen ermöglichte.

Die Motocross-WM begann am 1. März im argentinischen Cordoba. Der belgische KTM-Neuzugang Lucas Coenen verletzte sich aber noch vor dem Rennen am Handgelenk und startete mit Handicap. Maxime Renaux (Yamaha) gewann mit einem 2-1-Ergebnis und übernahm die WM-Führung, doch schon in Spanien war der Franzose das Red Plate des WM-Führenden wieder los, denn Tim Gajser (Honda) hatte sich zwischenzeitlich warmgelaufen und siegte in Spanien und Frankreich. In Frauenfeld, WM-Runde 6, fiel aber bereits eine Vorentscheidung, denn Tim Gajser stürzte im zweiten Lauf und kugelte sich die Schulter aus. Auch seine Saison war damit vorbei und die WM entwickelt sich fortan zum Duell zwischen Rookie Lucas Coenen und Romain Febvre.

Ab WM-Runde 4 auf Sardinien war auch Jeffrey Herlings wieder am Start. Er brauchte ein paar WM-Läufe, um wieder in Fahrt zu kommen, aber ab dem Deutschland-Gand-Prix luchste er seinem Markenkollegen Lucas Coenen immer wieder WM-Punkte ab, die dem Belgier am Ende zum Titelgewinn fehlten.

In der MX2-WM gewann Simon Längenfelder in Ernée (Frankreich) beide Läufe und kam zum Deutschland-Grand-Prix im Talkessel am 1. Juni als WM-Leader. Titelverteidiger Kay de Wolf startete zu diesem Zeitpunkt nach einem Sturz im Zeittraining von Ernée mit einer lädierten Schulter und musste Schadensbegrenzung betreiben.

Werbung

Werbung

Im Talkessel verpasste Längenfelder zwar das Podium, aber die Fans feierten den deutschen WM-Leader frenetisch. Seine WM-Führung war jedoch vorerst weg. Schon beim nächsten WM-Lauf in Kegums holte er sich aber die WM-Führung zurück. Weltmeister de Wolf flog in Matterley Basin (WM-Runde 12) erneut heftig ab. Er kollidierte nach einem 30-Meter-Sprung mit Valerio Lata und war danach nur noch ein Schatten seiner selbst. Simon Längenfelder holte in England den Doppelsieg und führte die WM plötzlich mit einem Vorsprung von 52 Punkten an.

Am Ende wurde es zwischen de Wolf und Längenfelder noch einmal extrem knapp, aber Längenfelder hatte das Glück des Tüchtigen. In der MXGP setzte sich am Ende die Erfahrung von Romain Febvre durch, der 10 Jahre nach seinem ersten MXGP-Titel erneut Weltmeister wurde.

Max Nagl war 2025 der erste Fahrer, der die neue Triumph TF 450-X auf internationalem Parkett erfolgreich bewegen konnte. Anfangs schien er die ADAC MX Masters zu dominieren, doch plötzliche gesundheitliche Probleme bremsten ihn nach der Hälfte der Saison ein. In Gaildorf (Lauf 6) quälte er sich über die Distanz und verlor die Meisterschaftsführung an Roan van de Moosdijk. Beim Frankreich-Debüt der Masters-Serie schien Nagl seine Probleme wieder im Griff zu haben. Nach Siegen in beiden Läufen stürzte er in Führung liegend in der ersten Runde des 3. Laufs und musste an seine körperlichen Grenzen gehen, um auf Rang 12 Schadensbegrenzung zu betreiben. Das zog Nagl derart runter, dass er beim Saisonfinale in Holzgerlingen keinen Rhythmus mehr fand und die Meisterschaft an Roan van de Moosdijk verlor.

Der genesene HRC-Werksfahrer Jett Lawrence dominierte die US Nationals und wurde in Unadilla vorzeitig Champion. Jorge Prado lag nach dem Start häufig an der Spitze, fiel aber meist noch in der ersten Runde zurück. Frust baute sich auf und am Ende zofften sich Mitglieder des Kawasaki-Werksteams und Prado auf offener Bühne über die sozialen Medien. Prado wollte nur noch weg, doch Kawasaki beharrte auf Vertragserfüllung und verhinderte seine Nominierung für das Motocross der Nationen. Am Ende kam es zur Trennung und Prado kehrte zu KTM zurück.

Werbung

Werbung

KTM blieb auch 2025 sportlich eine Macht, doch das Unternehmen schrammte 2025 knapp an einer Insolvenz vorbei. Stefan Pierer, der einstige Retter und Visionär, verlor in seinem Streben nach Expansion die Übersicht und übersah, dass trotz innovativer Produkte auf den vom wirtschaftlichen Niedergang betroffenen Märkten Lagerbestände und Verbindlichkeiten immer größer wurden. Die Rettung kam aus Indien. Bajaj pumpte hunderte Millionen in KTM und verhinderte so den Konkurs. Überwunden ist die Krise aber dennoch nicht, denn Bajaj hat angekündigt, die Produktion aus Europa in Richtung Asien zu verlagern.

In den USA wurden im Herbst die SMX-Playoffs ausgetragen, die zur klaren Angelegenheit von Jett Lawrence wurden. In der 250er Klasse machte Jo Shimoda nicht nur den totalen Honda-Erfolg perfekt, sondern Jo schrieb als erster Japaner, der einen US-Motocross-Titel gewann, Geschichte.

Die FIM Supercross-WM ging 2025 in ihr drittes Jahr. Ob diese Meisterschaft eine Weltmeisterschaft ist, die ihren Namen verdient, bleibt aber auch am Ende dieses Jahres offen. Auch in diesem Jahr wurde der Kalender kurzfristig geändert und die US-Stars, die an einigen Rennen teilnahmen, waren vom Promoter engagiert und damit gekauft. Die Hoffnung, dass Ken Roczen, wenn er, wie zu erwarten, in Führung liegend, auch ohne Gage antreten würde, erfüllte sich nicht. Ken Roczen verzichtete als WM-Führender auf die letzten beiden Rennen in Schweden und Südafrika und deshalb war es am Ende egal, ob der Champion Jason Anderson oder Joey Savatgy hieß. Immerhin gab es noch ein packendes Finale, aber ansonsten kam auch diese WM nicht über das Experimentierstadium hinaus.

Wenn das Motocross der Nationen auf amerikanischem Boden stattfindet, dann ist Dramatik sicher. Australien holte mit Jett und Hunter Lawrence und ihrem dritten Mann, Kyle Webster, verdient und zum zweiten Mal in Folge auf dem Ironman Raceway von Crawfordsville die begehrte Chamberlain-Trophy. Die deutschen Stars, Weltmeister Simon Längenfelder und Ken Roczen, hatten am Start Pech und stürzten. Längenfelder brach sich dabei sogar zum Saisonende noch das Schulterblatt. Open-Starter Maximilian Spies haderte mit einem Infekt. Team Germany beendete das MXoN unglücklich auf Platz 15. Die schweizerische Mannschaft lieferte mit Ducati-Werksfahrer Jeremy Seewer, US-Glücksritter Valentin Guillod und Youngster Nico Greutmann auf Platz 8 eine solide Mannschaftsleistung ab.

Werbung

Werbung

Lotte van Drunen wurde zum zweiten Mal in Folge Damen-Weltmeisterin. Die deutsche Honda-Pilotin Larissa Papenmeier war im Alter von 35 Jahren die einzige Protagonistin im Feld, die schon 2008 bei der Einführung der Damen-WM mit am Start war. Die Grande Dame des deutschen Motocross beendete die WM auf einem eindrucksvollen vierten Platz!

Das Jahr 2025 hatte natürlich noch viel mehr zu bieten. Unvergessen bleibt der Husarenritt von Isak Gifting bei seinem Heimrennen in Uddevalla, bei dem er in Führung liegend in der letzten Runde alles auf eine Karte setzte, stürzte und alles verlor. 2025 war das Jahr, als Privatfahrer Jan Pancar mehrmals die Werksfahrer düpierte. Es war das Jahr, in dem Noah Ludwig in Frankreich vom schlechtesten Startplatz aus den Holeshot zog.

Nach dem Rennen ist bekanntlich vor dem Rennen. Schon in wenigen Tagen, am 10. Januar, beginnen in Anaheim (Kalifornien) die US-Supercross-Meisterschaften, wo die Karten wieder neu gemischt werden.

Werbung

Werbung

Schon gesehen?

Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach


Themen

    Speedweek.com - Der beste Motorsport im Netz

    Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.