Borsoi (Pramac): «Gut für uns, aber auch für Ducati»
Pramac-Ducati-Teammanager Gino Borsoi spricht über die Situation in der WM-Tabelle, das Erfolgsrezept von Ducati in der MotoGP-Klasse und seine Wunschvorstellung für die Saison 2024.
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Jorge Martin und Johann Zarco legten von Le Mans bis zum Sachsenring eine beeindruckende Serie hin und standen in den GP-Rennen dreimal in Folge gemeinsam auf dem Podest. Auch wenn dieser Erfolgslauf bei der Dutch TT am Sonntag mit einem Sturz von Zarco und Platz 5 für Martin riss, geht Prima Pramac Racing doch als Spitzenreiter in der Teamwertung in die Sommerpause.
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Der "Martinator" ist mit 35 Punkten Rückstand außerdem erster Verfolger von Titelverteidiger Francesco "Pecco" Bagnaia. "Mal sehen, wir müssen Schritt für Schritt weitersehen", erwiderte Gino Borsoi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zurückhaltend auf die Frage nach den Titelchancen für das Ducati-Kundenteam. Natürlich sei der Italiener in seinem ersten Jahr als Pramac-Ducati-Teammanager stolz auf das bisher geleistete, aber: "Wir brauchen jetzt nicht träumen. Das war erst der erste Part der Saison. Wir müssen abwarten und sehen, was von der Saisonmitte bis zum Finale noch passiert."
Tatsächlich gab es noch keinen MotoGP-Weltmeister aus einem Independent Team. Mit der Herangehensweise von Ducati – der Hersteller aus Borgo Panigale beliefern bekanntlich nicht nur das Lenovo-Werksteam, sondern auch Pramac mit aktuellem Werksmaterial – hat sich die Ausgangslage in den vergangenen Jahren jedoch verändert. "Ja, das stimmt", pflichtete Borsoi bei. "Ducati hat in den vergangenen paar Jahren einen großartigen Job gemacht, auch für die Satellitenteams. Sie beliefern uns mit einem perfekten Bike, uns steht mehr oder weniger dasselbe Material zur Verfügung. Das ist für uns sehr wichtig, aber es ist auch gut für Ducati. Denn so können sie viele Motorräder vor allen anderen platzieren."
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Dazu kommt ein anderer wesentlicher Aspekt, der zum Erfolg der achtköpfigen Ducati-Armada beiträgt: "Diese Arbeitsweise gibt uns die Möglichkeit, die Daten aller anderen Ducati-Teams zu sehen. Und ich glaube, das ist der Schlüssel für Ducati, aus diesem Grund können wir uns immer verbessern. Denn aus den Daten der anderen Fahrer kannst du lernen – du kannst sehen, wo sie besser sind, und am Ende des Tages können wir uns dadurch einfach verbessern. Ein Rennwochenende ist so kurz, aber mit den ganzen Daten bei der Hand kannst du Zeit sparen, wenn es darum geht, das beste Set-up für den Fahrer zu finden."
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Nach vielen Spekulationen um seine Zukunft machte Martin mittlerweile deutlich, dass er keine Absicht habe, Ducati nach dieser Saison zu verlassen. Auch Zarco möchte gerne bei Pramac bleiben, wartet mit seinen 32 Jahren trotz mittlerweile 19 Podestplätzen in der Königsklasse aber noch immer auf seinen ersten MotoGP-Sieg.
Borsoi macht aus seiner Wunschvorstellung für 2024 keinen Hehl: "Das beste Szenario, das ich im Kopf habe, und ich glaube, es ist auch das perfekte Szenario, ist beide Fahrer in meinem Team zu behalten." Das letzte Wort hat allerdings Ducati, weil die Pramac-Fahrer direkt beim italienischen Hersteller unter Vertrag stehen.
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