Francesco Guidotti: «Konnte KTM-Deal nicht ablehnen»
Francesco Guidotti, der neue Red Bull KTM Team Manager, will noch keine konkreten Ziele für 2022 nennen. Aber er weiß: «Für ein MotoGP-Werksteam kann es sicher nur ein Ziel geben.»
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Am 1. Januar 2022 beginnt für Francesco Guidotti bei KTM Factory Racing ein neues Kapitel. Nach zehn Jahren als Teammanager bei Pramac Ducati übernimmt er diese Position beim Red Bull KTM-Werksteam mit den Piloten Miguel Oliveira und Brad Binder.
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SPEEDWEEK.com hat den 49-jährigen Italiener zu den Gründen seines Wechsels nach zehn Jahren bei Pramac Ducati gefragt. Guidotti reizt es, mit den starken Fahrern und der verstärkten Technik-Mannschaft mit KTM noch weiter nach vorne zu kommen. Francesco, beginnen wir mit einer unangenehmen Frage. Im April 2020 war die KTM-Mannschaft nicht so begeistert, als der Ausnahmekönner und ehemalige Moto3-Weltmeister Jorge Martin trotz eines gültigen KTM-Vertrags zu Pramac Ducati geholt wurde.
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Aber wir bei Pramac haben die Wahl befürwortet, wie immer. Das ist unbestritten.
Es war eine gute Wahl. Jorge Martin hat als Rookie 2021 vier Pole-Positions erreicht, er stand beim zweiten Rennen auf dem Podest, er gewann in Spielberg und wurde WM-Neunter. Ja, Jorge hat 2021 unsere Erwartungen übertroffen. Ganz klar.
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Du verfügst über immens viel Erfahrung in der MotoGP. Mit dem Sieg von Jorge Martin gelang Pramac der erste MotoGP-Erfolg mit Ducati seit dem Beginn der Zusammenarbeit 2005. Nach zehn Jahren bei einem privaten MotoGP-Team war es der logische Schritt, Verantwortung in einem Werksteam zu übernehmen? Ja, das ist das nächste Level. In diesem professionellen Umfeld brauchst du immer neue Ziele. Ich habe in den letzten zehn Jahren viel dazu gelernt und mit vielen Spitzenfahrern gearbeitet. Unser Satellitenteam ist in diesem Zeitraum gewachsen, es hat sich weitergebildet, wir sind immer stärker und konkurrenzfähiger geworden. Die Steigerung bei uns war unglaublich. Die technischen Vorschriften mit der Einheits-ECU und den Einheitsreifen haben uns dabei sehr geholfen.
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Dazu ist die Ducati-Desmosedici von Jahr zu Jahr schlagkräftiger geworden, die Zusammenarbeit mit dem Werk wurde unter Gigi Dall’Igna immer enger. Wir haben inzwischen ein gewisses Level erreicht. Ich habe gedacht: Jetzt ist ein guter Zeitpunkt zum Gehen. Natürlich war es sehr verlockend, zu einem dynamischen Werksteam wie KTM zu wechseln. Sie haben in allen anderen Kategorien und Disziplinen bewiesen, dass sie den Slogan "Ready to Race" ernst nehmen. KTM hat früher oder später in jeder Serie gewonnen. Deshalb konnte ich das Angebot nicht ablehnen.
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Das ist eine großartige Gelegenheit. Ich habe mit Personen zu tun, die ich bereits kenne. Pit Beirer war schon bei KTM, als ich dort von 2006 bis 2009 Teammanager in den Klassen 125 und 250 ccm war. Wir sind seither immer in Kontakt geblieben und hatten immer ein gutes Verhältnis. Nach mehr als zehn Jahren hat sich jetzt die Gelegenheit zu einer neuen Zusammenarbeit ergeben. Beim Mugello-GP 2014 begann Pit Beirer heimlich mit der Planung des MotoGP-Projekts. Er hat sich damals mit dir unterhalten. Und schon vor dem MotoGP-Einstieg 2017 warst du ein Kandidat für den Posten des Teammanagers. (Er schmunzelt). Du kennst zu viele Details.
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Aber 2016 wurde das KTM-MotoGP-Projekt kritisch betrachtet. Niemand wusste, ob das Konzept mit dem Stahlrahmen und WP Suspension funktionieren würde. Am Anfang waren die Rückstände von KTM auch beträchtlich. Ja, exakt. Es war damals vielleicht für mich nicht der geeignete Zeitpunkt für einen Wechsel. Inzwischen besteht bei KTM eine gute Basis, mit der KTM RC16 wurden fünf Rennen gewonnen. Aber es gab 2021 auch unerfreuliche Phasen, zuerst in Katar, dann nach der Sommerpause. Doch es stehen starke Fahrer unter Vertrag, mit Technikchef Fabiano Sterlacchini soll das Motorrad noch konkurrenzfähiger werden. Ja, es besteht eine ausgezeichnete Basis.
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KTM-Firmenchef Stefan Pierer wollte schon 2021 um den Titel fighten. Das hat nicht geklappt. Was darf man 2022 von KTM erwarten? Ehrlich gesagt, ich muss das Team erst richtig kennenlernen. Bisher gab sich keine Gelegenheit dazu. Ich kenne Miguel Oliveira und Brad Binder noch nicht. Ich habe nie mit ihnen in irgendeinem Team zusammengearbeitet. Im Januar geht meine Arbeit los. Dann werden wir uns kennenlernen. Vorher möchte ich keine Prognosen abgeben. Aber für ein Werksteam kann es sicher nur ein Ziel geben: Wir möchten so schnell wie möglich für die ganz großen Resultate sorgen.
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