Meregalli über V4-Yamaha: Wir vollziehen den Wechsel ohne Know-how
Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli zieht Bilanz über die MotoGP-Saison 2025. Neben all den Schwierigkeiten sieht er einige positive Aspekte. Wie er die Fortschritte beim V4-Projekt beurteilt.
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Yamaha erlebte 2025 erneut eine enttäuschende MotoGP-Saison. In der Konstrukteurswertung belegte der japanische Hersteller den letzten Platz. Dazu kam, dass Honda in Sachen Entwicklungsarbeit davonzog. Vor allem ab der zweiten Saisonhälfte gelang dem japanischen Rivalen bei der RC213V ein deutlicher Fortschritt und beide Werksfahrer – Luca Marini und Joan Mir – konnten regelmäßig um Top-Platzierungen kämpfen.
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Bei Yamaha war es Fabio Quartararo, der es immer wieder schaffte, die Schwächen der M1 – insbesondere der mangelnde Grip am Hinterrad – zu übertünchen. Der Weltmeister von 2021 war Stammgast im Q2, erzielte fünf Pole-Positions und auch vereinzelt Top-Resultate. Der Franzose landete in der Gesamtwertung mit 201 Punkten auf Rang 9. Seinen Unmut über die wenig konkurrenzfähige Yamaha äußerte Quartararo regelmässig gegenüber den Journalisten. Nicht ganz so negativ sieht es Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli. «Es war eine lange und harte Saison. Wir haben aber die Performance des Bikes sehr verbessert. Fabio hat im Vergleich zum letzten Jahr doppelt so viele Punkte geholt, zudem erreichte er fünf Pole-Positions. Er war auch in der Lage, einige Rundenrekorde zu erzielen», zählte der Italiener im Interview mit den Kollegen von motogp.com auf. «Natürlich wollten wir etwas näher an der Spitze dran sein. In Silverstone konnten wir unsere Chance, das Rennen zu gewinnen, wegen eines sehr kleinen Problems nicht nutzen. Alles in allem können wir aber nicht unzufrieden sein.» In Silverstone musste Quartararo seine M1 in Führung liegend mit einem technischen Problem abstellen. In der Medienrunde nach dem Rennen brach er in Tränen aus.
Meregalli äußerte sich auch zum zweiten Werksfahrer, Alex Rins, der die Saison 2025 mit 68 Punkten auf Rang 19 beendete: «Alex blieb im ersten Teil der Saison unter den Erwartungen. Ab Motegi konnten wir einige Verbesserungen erzielen, Alex kam näher ran, und er zeigte bessere Leistungen.»
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Mit Pramac hatte Yamaha 2025 endlich wieder ein zweites Team am Start. Jack Miller und Miguel Oliveira halfen bei der Weiterentwicklung des Bikes mit, für Top-Ergebnisse reichte es nur vereinzelt. «In der Vergangenheit hatte unser Satelliten-Team nicht dasselbe Paket zur Verfügung. Pramac ist aber ein vollwertiges Werksteam», unterstrich Meregalli. «Wir teilen die Daten aller Fahrer untereinander, auch die Zusammenarbeit mit ihnen ist sehr gut. Das war für uns sehr positiv und wichtig, denn es handelt sich nicht nur um ein anderes Team – es ist mehr.»
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Wir können sagen, dass das Projekt eine gute Geburt hatte!Massimo Meregalli über die V4-M1
Neben der Weiterentwicklung der M1 mit Reihenvierzylindermotor beschäftigte sich Yamaha mit dem neuen V4-Projekt – der MotoGP-Zukunft für den Hersteller aus Iwata. «Parallel dazu haben wir ein anderes Projekt vorangetrieben. Und wir konnten Wildcards bestreiten, bei denen es keine Probleme gab – das war eine große Errungenschaft», meinte Meregalli zu den Erfahrungen mit der V4-M1, die mit Testfahrer Augusto Fernandez bei den Grands Prix in Misano, Sepang und Valencia gemacht werden konnten. «Natürlich befindet sich das Motorrad noch in einer frühen Phase hinsichtlich der Performance, aber wir können sagen, dass das Projekt eine gute Geburt hatte. Wir werden dies nutzen, um das Bike weiterzuentwickeln. Man darf nicht vergessen, dass wir vom einen auf das andere Projekt wechseln – und das ohne Know-how. Wir benötigen sehr viele Informationen, um eine Basis zu haben. Die Wildcards und die Tests dienten dazu, um so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Auch die Eindrücke der Werksfahrer helfen uns, das Motorrad weiterzuentwickeln.» Vom 29. bis 31. Januar 2026 findet auf dem Sepang International Circuit der Shakedown-Test statt, danach folgt Anfang Februar der offizielle MotoGP-Test. Bis dahin hat Yamaha noch viel Arbeit, um den Fahrern eine verbesserte Variante der V4-M1 hinzustellen. In Malaysia stehen dann sechs Tage zur Verfügung, um viele Daten zu sammeln. Vollkommen auf das V4-Projekt kann sich Yamaha jedoch nicht konzentrieren, denn parallel dazu muss der 850er-Prototyp für 2027 entwickelt werden. Die Konkurrenz – KTM und Honda – war damit schon auf der Rennstrecke.
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