Mike Leitner (KTM): «Wir wursteln uns da wieder raus»
KTM brachte beim Misano-GP mit Brad Binder (Platz 9) nur einen der vier MotoGP-Fahrer in die Punkteränge. «Bei uns fehlte der Grip am Hinterrad», gab Race Manager Mike Leitner zu.
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Die vier KTM-Fahrer Brad Binder, Iker Lecuona, Miguel Oliveira und Danilo Petrucci standen beim San-Marino-GP auf den trostlosen Startplätzen 17, 20, 21 und 22. Ein Debakel für das Werk aus Österreich, das in den letzten 13 Monaten fünf MotoGP-Siege errungen hat und 2022 um den WM-Titel kämpfen will.
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Im 27-Runden-Rennen rettete Binder mit Platz 9 das österreichische Werk vor einem Debakel. Petrucci (+ 32,654 sec) traf auf Platz 16 ein, Oliveira auf Rang 20 – er verlor sogar 37,202 sec auf den Sieger Bagnaia (Ducati). Mike Leitner, MotoGP Race Manager bei KTM, nahm das nicht gerade großartige Ergebnis standhaft zur Kenntnis. "Brad ist wieder ein super stabiles Rennen gefahren", hielt der ehemalige 125-ccm-GP-Pilot fest. "Aber wir sind um einen Ticken zu langsam. Es gehen uns ein paar Zehntel ab, aber wir kennen unsere Schwachstellen und müssen jetzt daran arbeiten. Wir hoffen, dass wir beim zweitägigen Test hier in Misano heute und am Mittwoch etwas finden können."
Der seit dem FP1 beim Steiermark-GP (6. August) angeschlagene Miguel Oliveira hat jetzt vier punktelose Rennen und einen 14. Rang hinter sich, also 2 Punkte in fünf Rennen eingeheimst. Er ist vom sechsten auf den zehnten WM-Rang abgerutscht. Im Frühjahr hingegen fuhr er in Mugello, Catalunya und auf dem Sachsenring dreimal in Serie aufs Podest. Inzwischen steht der Portugiese mit seinen 87 Punkten klar im Schatten des WM-Sechsten Binder (124 Punkte).
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"Miguel ist im Rennen in der ersten Runde in der ersten Schikane mit Iker Lecuona kollidiert", schilderte Leitner. "Bei der Kollision ist das Winglet gebrochen. Er hat erzählt, in der ersten Hälfte des Rennens war das Motorrad unfahrbar. Er hat nur Wheelies gehabt und Mühe beim Einbiegen. Aber man kann keinem Fahrer einen Vorwurf machen, denn in der ersten Schikane ist es einfach eine enge Geschichte. Es war echt schade, dass so ein Blödsinn ausgerechnet noch dann passiert, wenn du eh schon nicht gut dabei bist. Aber solche Vorkommnisse müssen wir akzeptieren. Da müssen wir durch."
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Haben die KTM-Techniker schon eine Idee, wie die KTM RC16 jetzt beim Test besser abgestimmt werden kann als an den drei GP-Tagen auf der holprigen und 4,226 km langen Piste mit den zehn Rechtskurven und sechs Linkskurven sowie der längsten Geraden mit 530 Meter?
"Wir kämpfen hier mit dem Grip am Hinterrad", stellte Leitner im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. "Das Problem haben andere Hersteller auch, bei uns tritt es momentan ein bisschen ärger auf als bei anderen. Daran müssen wir arbeiten. Trotzdem gibt es auch positive Aspekte: Brad Binder ist in der WM auf dem soliden sechsten Platz. Er hat sieben Punkte geholt, einige Kontrahenten wie Zarco und Viñales sind hinter ihm ins Ziel gekommen. Man sieht es auch bei anderen Herstellern: Die Saison ist lang, es gibt immer Höhen und Tiefen, fast kein Team oder Fahrer außer Quartararo war bisher stabil, es gibt zwischendurch immer Wellentäler. Sonst hat jeder sein Drittel in der Saison gehabt, wo es mal schlecht gelaufen und mal gut gegangen ist. Aber wir wursteln uns aus dieser Misere wieder raus!" "Beim Test werden wir brutal viel ausprobieren, wir haben eine riesige Liste von Sachen, die wir testen wollen. Aber es sind leider nur zwei Tage. Wir bringen einige Ideen und hoffen, dass das Wetter passt", schilderte Leitner. "Wir müssen für die letzten vier Rennen mit den Bikes noch einiges probieren. Es wird auch Dani Pedrosa testen. Und wir werden einige Komponenten einbauen, die wir nächstes Jahr einsetzen wollen. Brad und Miguel werden auch 2022-Teile testen. Wenn es sein muss, bringen wir sogar schon 2023-Teile", lachte der Oberösterreicher.
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