Polo kennt wohl jeder Motorradfahrer: Die Handelskette für Motorradbekleidung und –zubehör ist im deutschsprachigen Raum mit 90 Filialen ein Branchenriese – und zahlungsunfähig.
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Schon 2011 war Polo insolvent, konnte sich aber dank Investoren sanieren. Nun hat Polo Motorrad und Sportswear am 18. November beim Amtsgericht Mönchengladbach Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.
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Insolvenz in Eigenverwaltung bedeutet: Die bisherige Geschäftsleitung hat unter Überwachung eines Sachwalters des Insolvenzgerichts die Möglichkeit, unter Insolvenzschutz das Unternehmen zu sanieren. Das wird im Falle Polos ohne einen einschneidenden Sparkurs nicht möglich sein. Von den 90 Polo-Filialen werden wohl einige geschlossen werden müssen. Bis Ende Januar 2026 sind die Löhne der 700 Mitarbeiter durch das Insolvenzgeld gesichert. Als Gründe für die Liquiditätsprobleme nennt Polo eine generelle Kaufzurückhaltung und Konkurrenz durch Onlinehandel. Doch auch die Betriebskosten des dichten Filialnetzes dürften ein wesentlicher Faktor für die finanziellen Schwierigkeiten sein. Schon 2013 stellte Hein Gericke, die zweite grosse Bekleidungs- und Zubehörhandelskette Deutschlands, ihren Geschäftsbetrieb ein.
Zur Verteidigung von Polo sei erwähnt: Wenn der deutsche Motorradmarkt in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 um 25 % schrumpft, dürfte auch der Markt für Bekleidung und Zubehör in ähnlicher Grössenordnung eingebrochen sein.
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Man muss auch anmerken, dass Polo etliche der Ratschläge, die nun (ungefragt) erteilt werden, längst umgesetzt hat: Polo ist auch im Online-Versandhandel eine Grösse, hat namhafte Marken wie auch Eigenmarken im Sortiment und die Filialen bieten ein auf die Motorrad-Szene zugeschnittenes Einkaufserlebnis.
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Die Filialen in Österreich und der Schweiz sind vom der Insolvenz nicht betroffen. Auch in Deutschland läuft der Betrieb in den Filialen und im Onlinehandel weiter.
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