Die Motorräder der Sportbike-WM: Nur vier Aprilia RS660

Das Teilnehmerfeld der Sportbike-WM 2026 ist mit 33 Piloten prall gefüllt – mehr sind in der neuen Serie nicht erlaubt. Von 18 Teams schicken drei Teams nur einen Fahrer ins Rennen, alle anderen setzen zwei Piloten ein. Es wurde damit gerechnet, dass die meisten Teams aus der abgeschafften 300er-WM weitermachen, ggf. den Hersteller wechseln.

Tatsächlich gibt es aber nur wenige Verschiebungen, und so wird etwa die Aprilia RS660 von zwei Teams eingesetzt, die aus der italienischen Sportbike-Meisterschaft und der Trofeo Aprilia in die Weltmeisterschaft aufsteigen.

Dass es nur vier RS660 in der Sportbike-WM geben wird, ist überraschend, denn der Bestseller aus Noale wurde für den sportlichen Einsatz konzipiert und passt mit 105 PS in der Serie gut zum Reglement, das 90 PS anstrebt. Man benötigt also kein aufwändiges Tuning sondern nur geringe Eingriffe zur Reduzierung der Leistung.

Die RS660 hatte mit ihrem Erscheinen das Segment neu belebt, nämlich das der Mittelklassesportler: Wahrscheinlich würde es heute weder Yamahas R7 noch R9 geben, KTMs 990 RC R hätte eine schlechtere Chance auf Verwirklichung gehabt und es ist obendrein wahrscheinlich, dass Ducatis aktuelle Panigale V2 anders konzipiert worden wäre, wenn die RS660 diesem Segment kein neues Leben eingepustet hätte.

Die Factory-Version der Aprilia kommt mit einem Öhlins-Fahrwerk. Vorne ist eine 43er NIX-Gabel verbaut, im Heck ein STX46-Federbein. Die Verkleidung wurde mit Erfahrungen aus dem MotoGP-Rennsport entwickelt, mit dem großen Flügel an der Front und einem zweiten Paar Winglets darüber.

In der italienischen Meisterschaft überzeugte die RS660 mit Mattia Sorrenti als Vizemeister. Der 20-Jährige startet 2026 im Team Revo M2, sein Teamkollege ist der aus der Supersport-300 bekannte Matteo Vannucci. Im zweiten Aprilia-Team MMR starten Ioannis Peristeras (GR) und Thomas Benetti (I).