Während Nicolò Bulega am Freitag auf Phillip Island seine seit dem vorgelagerten Test bestehende Dominanz mit Bestzeiten in beiden freien Trainings fortsetzte, zeigte auch Álvaro Bautista eine starke Vorstellung. Mit 1:29,515 min fuhr er die drittschnellste Zeit des Tages und fand sein Vertrauen in die Ducati Panigale V4R zurück. Bautista zollte seinem Aruba.it-Teamkollegen Respekt: "Um Nico aufzuhalten, braucht es mehr als Aggressivität. Er ist allen zwei Schritte voraus, so wie ich es 2019 war." Zur Erinnerung: In seiner ersten Superbike-Saison gewann der 40-Jährige die ersten elf Rennen in Serie und bis zum Saisonende insgesamt 16 sowie 24 Podestplätze. Nur durch eine Serie von Stürzen verlor er den Titelkampf gegen Jonathan Rea (damals Kawasaki) und wurde Vizeweltmeister. Dennoch gibt sich der Spanier kämpferisch. "Es ist nicht dumm, ihn herauszufordern, aber es wird schwer. Man kann ihm zwei, drei Runden folgen, doch ein Rennen geht über 20 Runden." Zudem stellt der verpflichtende Boxenstopp eine Unbekannte dar – frische Reifen für alle gleichen das Kräfteverhältnis aus." Während Bautista erwartet, dass Bulega sich absetzen wird, sieht er dahinter einen offenen Kampf um die restlichen Podestplätze: "Iannone ist stark, auch Petrucci macht sich sehr gut." Der Ducati-Werksfahrer kennt die physischen Unterschiede zu seinen beiden Ducati-Gegnern, bleibt aber zuversichtlich: "Ich bin kleiner und habe mehr Probleme bei schnellen Richtungswechseln. Doch sie haben ihre Waffen, ich habe meine." Auch Toprak Razgatlioglu (BMW) hat Bautista im Blick: "Ich kenne sein wahres Potenzial auf der BMW noch nicht, aber jeder weiß, dass er im Rennen immer da ist." Der Spanier erwartet ein hartes Duell um das Podium – zur Freude der Zuschauer.