Jonathan Rea war in Portimão außer Reichweite, das sah Chaz Davies bereits am Freitag ein. Doch als dessen Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes im dritten Training stürzte und die beiden Superbike-Rennen auf der portugiesischen Piste verpasste, war Davies dessen zweite WM-Rang so gut wie sicher. Eigentlich. Denn im ersten Rennen verkürzte Davies den Abstand in der Gesamtwertung auf nur noch 15 Punkte, durch einen weiteren Podiumsplatz wäre er an den Kawasaki-Piloten vorbei gezogen. Diese Hoffnung zerplatzte in Runde 18 (von 20), als die Ducati Panigale R plötzlich im Kiesbett lag – dabei hatte Davies nach vorne und hinten mehrere Sekunden Luft! "Ich bin frustriert. Der zweite Platz war uns sicher und wir haben ihn verloren", musste Davies sich selbst eingestehen. "Mein Speed war gut und ich habe den Abstand verwaltet, ohne dabei ans Limit gehen zu müssen. Zum Ende hin habe ich es etwas langsamer angehen wollen und habe in Kurve 2 etwas früher Gas weggenommen als sonst. Dabei habe ich das Vorderrad zu stark belastet und bin gestürzt. Ich war total überrascht, weil das eine ungewöhnliche Stelle ist, um zu stürzen – vor allem wenn man nicht attackiert." Dennoch sieht Davies nicht nur Schatten. "Wir haben im zweiten Rennen auf jeden Fall erhebliche Fortschritte gemacht", betonte der Waliser. "Doch wir müssen weitere Verbesserungen erreichen, vor allem die Stabilität auf der Bremse mit gebrauchten Reifen. Darauf werden wir uns beim Test am Montag konzentrieren. Positiv ist auch, dass wir dem zweiten WM-Rang näher gekommen sind, was natürlich auch im Sturz von Tom liegt. Wenn er zurück ist, werden wir uns sicher ein interessantes Saisonfinale liefern!"