Jugend forsch!
Luca Ludwig
Abwechslungsreich und spannend liefen die beiden Trainingssitzungen zur Vergabe der Startplätze für die Rennen 1 und 2 des ADAC GT Masters in Oschersleben ab. In den ersten 20 Minuten war es zunächst Michael Outzen (Phoenix Racing Audi R8), welcher die Spitze besetzte. Doch die Zeiten vielen naturgemäss im Sekundentakt, als die Michelin Pneus auf Temperatur kamen. Als die Rundenzeiten im 1.31er Bereich angekommen waren, kämpften Christoffer Nygaard (Fischer Racing Ford GT) und Michael Outzen um die Pole. Dahinter duellierten sich Frank Schmickler (Mühlner Motorsport Porsche GT3 Cup S( und Shane Williams (Abt Audi R8) um die Folgepositionen.
Doch dann kam der große Sprung und die eigentlich Überraschung. Motorsportnovize Luca Ludwig (Callaway Corvette) übertrumpfte alle bisherigen Zeiten mit einer tiefen 1.30er Runde. Mit Armindo (Rosberg Audi) und Giermaziak (ARGO Lamborghini) folgten ihm zwei neue Konkurrenten dichtauf. Vor allem der Pole Kuba Giermaziak, an diesem Wochenende erstmals im Gallardo unterwegs, sah wie der sichere Pole Kandidat aus. In seiner letzten Runde war Ludwig noch einmal 0,053 Sekunden schneller und sicherte sich die Pole für Rennen 1. «Dabei fing das Training für mich noch nicht mal optimal an. Ich muss noch lernen meine Reifen optimal auf Temperatur zu bringen und mir nicht sofort zu viel Druck zu machen » gab sich Luca Ludwig selbstkritisch. Ein Dreher zu Beginn sorgte zudem für Frust. «Im ersten Rennen heute muss ich schauen, dass ich die ersten vier bis fünf Runden überstehe, dann sollten wir gut aussehen»
Armindo und Outzen mussten sich hinter Ludwig und Giermaziak anstellen und werden den ersten Lauf am Sonntagnachmittag aus Reihe Zwei in Angriff nehmen. Nygaard blieb bester Ford Pilot auf Rang 5, Schmickler fiel auf P7 zurück vor Marcel Leipert im schnellsten Ascari.
Nicht minder spektakulär dann die zweite Hälfte des Qualifying. Zwei Corvette Piloten bestimmten die ersten Minuten. Marc Hennerici und Christian Hohenadel, beide in Callaway Corvette Z006 unterwegs, legten die Meßlatte mit Zeiten um 1.29 Minuten direkt hoch an. Walter Lechner Jr. (Fischer Ford GT) und Titelverteidiger Tim Bergmeister (Mühlner Porsche) konnten noch am ehesten folgen und durchbrachen die Schallmauer von 1.30 Minuten pro Runde. Hohenadel hatte in der #18 mit 1.29,100 die Nase vorn und lag damit bereits zwei Zehntel Sekunden unter der Pole Zeit des Vorjahres. Dann jedoch schlug die Stunde von Frank Kechele. Erst wenige Minuten vor Ende der Session griff der Ulmer ins Geschehen ein und schon in der zweiten Runde mit 1.29,108 vorne dabei war. Runde 3 (und zugleich seine Letzte) brachte dann mit großem Abstand die Pole für Rennen 2. 1.28,366 Minuten hatte niemand für möglich gehalten. «Ich war selbst erstaunt, wie schnell die Runde im Endeffekt war» grinste Kechele. Und fügte hinzu, dass er sogar auf seiner schnellsten Runde noch zwei kleine Schnitzer fabriziert hatte. Hennerici und Lechner Jr. folgten dann auf den Plätzen. Obwohl Hennerici ebenfalls noch mit 1.28,851 Minuten gefahren war konnte er Ludwigs Zeit nicht mehr knacken, dennoch erste Startreihe.
Für Freude im Ferrari Lager sorgte Thomas Jäger im G2 430 GT3 mit Rang 6 knapp vor Stian Sorlie im Leipert Ascari. Kein Bein auf den Boden bekamen die Audi Teams. Geschlossen qualifizierte man sich für die Ränge 8 bis 11 in der Reihenfolge Moser, Campanico, Abt und Yamamoto.