Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Rahel Frey und Philip Geipel gewinnen in Hockenheim

Von Oliver Müller
Der Siegerwagen aus Lauf 1: Audi R8 LMS ultra vom Team YACO Racing

Der Siegerwagen aus Lauf 1: Audi R8 LMS ultra vom Team YACO Racing

Erster Sieg im ADAC GT Masters für das Team Yaco Racing sowie die Piloten Rahel Frey und Philip Geipel. Meisterschaftsentscheidung vertragt, denn Leader Sebastian Asch beendete das Rennen vorzeitig.

Es sollte die grosse Triumphfahrt von Sebastian Asch und Luca Ludwig werden. Das Mercedes-SLS-Gespann wollte schon im ersten Lauf des ADAC-GT-Masters-Saisonfinales in Hockenheim zum Titel fahren. Doch daraus wurde Nichts. Denn bereits in der Startphase des Rennens kollidierte Asch mit dem Porsche von Christian Engelhart (Schütz Motorsport) und musste vorzeitig aufgeben. Es siegten Rahel Frey und Philip Geipel (YACO Racing) im Audi R8 LMS ultra. «Das ist Wahnsinn und genau der Saisonabschluss, den wir uns erträumt haben. Wir haben konstant schnelle Rundenzeiten hingelegt. Das war heute der Schlüssel zum Erfolg», strahle Frey nach der Siegerehrung. Hinter dem Audi-Duo folgte der Bentley Continental GT3 von Fabian Hamprecht/Clemens Schmid sowie der Wagen von Vorjahresmeister Kelvin van der Linde und Stefan Wackerbauer (C. Abt Racing-Audi R8 LMS ultra). «Gerade in der ersten Rennhälfte war noch alles eng beieinander. Und da habe ich durch den ein oder anderen Zweikampf Plätze gut machen können. Ich habe heute gepushed wie ein Wahnsinniger», freute sich der Bayer Wackerbauer über seine dritte Podiumsplatzierung in dieser Saison.

Somit müssen Sebastian Asch und Luca Ludwig am Sonntag ihren zweiten Matchball verwandeln, um den Titel im ADAC GT Masters einfahren zu können. In der Gesamtwertung liegen sie noch immer 19 Punkte vor Dominik Baumann. Das bedeutet: Egal, wo die beiden Mercedes-Piloten ins Ziel kommen werden, BMW-Mann Baumann muss zusammen mit Teamkollege Bruno Spengler auf jeden Fall gewinnen, um noch den Titel holen zu können. Für alle anderen Piloten im Feld ist die Meisterschaft ausser Reichweite.

Und so lief der erste Lauf in Hockenheim im Detail

Luca Stolz im Bentley Continental GT3 (Bentley Team HTP) startete von der Pole-Position. Neben ihm ging Christian Engelhart im Schütz-Porsche ins Rennen. Der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 des Meisterschaftsführenden Sebastian Asch startete vom Platz dahinter. Und alle drei behielten in der ersten Kurve auch ihre Positionen. Doch dann der Schock: Niklas Mackschin im Schubert-BMW kollidierte im Hinterfeld mit einer Corvette und crashte spektakulär in die Leitplanken. Als Folge wurde das Rennen sofort abgebrochen. Mackschin blieb glücklicherweise unverletzt. Doch der BMW Z4 wird einige Reparaturen benötigen, um am Sonntagsrennen teilnehmen zu können.

Als das Feld noch unter Vollgas unterwegs war, konnten sich Sebastian Asch im Mercedes SLS und der Porsche von Christian Engelhart in der Anfahrt auf die Parabolica-Kurve nicht über die Vorfahrt einigen. Oder besser gesagt: Asch rutschte in den Porsche des Köschingers. «Ich habe den Bremspunkt so gesetzt wie immer. Doch irgendwie hat das ABS nicht geregelt. Diese Verzögerung hat mir letztendlich gefehlt. Es tut mir wirklich sehr leid für das Schütz-Team», entschuldigte sich ein sichtlich enttäuschter Asch nach dem Rennen für die Action. Denn als folgte des Zusammenstosses mussten beide Fahrzeuge das Rennen aufgeben. Damit war es Nichts mit der vorzeitigen Meisterschaftsentscheidung für Asch und Teamkollege Luca Ludwig.

Als nach einer ca. zwanzigminütigen Pause die Strecke aufgrund des Mackschin-Unfalls wieder gerichtet war, wurde der Lauf hinter dem Safety-Car wieder freigegeben. Offizielle Rest-Renndauer: 50 Minuten. Luca Stolz nahm vor Rahel Frey (YACO Racing) und DTM-Pilot Bruno Spengler das Rennen in Angriff. Doch schnell schob sich Nico Verdonck im Ford GT GT3 (Lambda Performance) am Kanadier vorbei. Und es dauerte nicht lange, bis das nächste rennentscheidende Ereignis anstand: Denn im Bentley des Führenden Stolz machte sich plötzlich Rauch bemerkbar. Es deutete sich ein Motorschaden an. Wenige Kurven später liess Stolz den Wagen dann mit mangelndem Vortrieb am Streckenrand ausrollen. So übernahm Rahel Frey im Audi die Führung gefolgt von Verdonck und Spengler.

Bis zur Öffnung des Boxenstoppfensters blieb die Reihung an der Spitze so bestehen. Als Erster des Führungstrios kam BMW-Pilot Bruno Spengler in die Box. Den Z4 GT3 übernahm Titelaspirant Dominik Baumann. Etwas später folgte der Ford von Verdonck und dann schliesslich auch Rahel Frey, die auf Frank Kechele bzw. Philip Geipel übergaben. Doch beim Ford-Team lief der Stopp nicht ganz glatt und man fiel bis auf Position fünf zurück. Nachdem alle beim Service waren, führte wieder der YACO Racing-Audi von Geipel vor dem Bentley von Fabian Hamprecht und Kelvin van der Linde (C. Abt Racing-Audi). Dahinter lag Baumann im BMW. Unter den Top fünf hatten sich im Anschluss die Abstände etwas eingependelt, so dass es wenige Zweikämpfe auf der Strecke gab. Einzig Fabian Hamprecht im zweitplatzierten Bentley machte kontinuierlich Boden auf den vor ihm liegenden Audi von Philip Geipel gut. Zwar entwickelte sich daraus in den letzten Rennminuten noch ein echtes Duell um die Spitze, doch an der Reihenfolge änderte sich Nichts mehr. Rahel Frey/Philip Geipel (YACO Racing) siegten vor Fabian Hamprecht/Clemens Schmid (Bentley Team HTP) und Stefan Wackerbauer/Kelvin van der Linde (C. Abt Racing). Mit Platz vier sicherte sich Dominik Baumann mit Gast-Teamkollege Bruno Spengler 12 Meisterschaftspunkte und verschob damit die Entscheidung in der Meisterschaft auf den Lauf am Sonntag.

Das letzte Rennen der ADAC-GT-Masters-Saison 2015 startet kurz nach 13:00 Uhr und wir live auf SPORT1 zu sehen sein.

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