LMP3-Konzept weltweit weiterhin auf dem Vormarsch

Von Martina Müller
Die kleinste der drei Prototypen-Klassen hat sich inzwischen zu einem echten Erfolgsmodell gemausert. Bei immer mehr Events sind LMP3-Renner am Start. Jetzt kommt mit dem LMP3 Asia Festival in Sepang ein weiteres hinzu.

Im Jahre 2014 präsentierte der Le-Mans Veranstalter ACO (Automobile Club de l’Ouest) die LMP3-Kategorie. Zunächst nicht richtig ernst genommen, hat sich die Klasse inzwischen als Erfolgsmodell etabliert. Von der Grundidee her sollen die LMP3 als Basis der sogenannten LMP-Pyramide dienen und Teams bzw. Fahrer langfristig über die LMP2 bis hin zur Königsklasse LMP1 entwickeln. Mit Ginetta, Onroak Automotive (Ligier), Ave-Riley, Adess und Norma wurden fünf Konstrukteure für den Bau eines LMP3 zertifiziert. Und mittlerweile sind weltweit bereits weit über 100 Chassis entstanden.

Ähnlich wie die großen Brüder LMP1 und LMP2 ist ein LMP3 ein geschlossenes Chassis mit Dach. Es gibt einen Einheits-Antriebsstrang, welchen die französische Firma Oreca liefert. Dieser basiert auf einem 5L-V8-Nissan-Saugmotor mit ca. 420 PS. Das Getriebe kommt von X-Trac und die Elektronik von Magnetti Marelli. Um die Kosten in der Klasse im Griff zu halten, wurde ein maximaler Verkaufspreis pro Chassis festgelegt. Dieser liegt bei 206.000 Euro.

Nachdem im Jahre 2015 die European Le Mans Series (ELMS) die weltweit erste Serie darstelle, in der LMP3-Wagen am Start standen, haben sich weltweit inzwischen etliche Championate für die Klasse entwickelt/geöffnet. So fahren die kleinen Prototypen inzwischen auch im europäischen Le Mans Cup (und somit beim Road-to-Le-Mans-Rennen im Vorprogramm des 24h-Klassikers an der Sarthe), der Asian Le Mans, Series, dem Asian Le Mans Sprint Cup und der IMSA Prototype Challenge. Großbritannien (British LMP3 Cup) und China (FRD LMP3 Series) haben sogar nationale LMP3-Serien erhalten. Und auch das 12h-Gulf-Langstrecken-Rennen in Abu Dhabi wird nächste Woche erstmals vom ACO offiziell LMP3-zertifiziert sein. Mit dem SportsCar Encore veranstaltet die IMSA im November 2018 darüber hinaus in Sebring ein LMP3-Event. (Auch in einigen anderen regionalen Prototypen-Serien sind LMP3-Fahrzeuge mittlerweile unterwegs.)

Das hört sich also danach an, dass das LMP3-Konzept inzwischen recht ausgeschlachtet ist. Doch den Regelhütern aus Frankreich kommen immer wieder neue Ideen, um die Kategorie weiter voran zu bringen. Letztes Beispiel ist das 'LMP3 Asia Festival'. Dieses findet am 2. bis 4. Februar 2018 auf der Strecke in Sepang statt. Innerhalb des gleichzeitig ausgetragenen Saisonfinales der Asian Le Mans Series werden für teilnehmende LMP3-Wettbewerber dabei Preisgelder in Höhe von 45.000 USD angeboten. Außerdem sollen rund um die Strecke diverse Aktivitäten aufgeboten werden, um die kleine Prototypen-Kategorie hochleben zu lassen. «Die LMP3 ist eine der am schnellsten wachsenden Klassen im weltweiten Motorsport geworden. Sie bietet sowohl Teams als auch Fahrern einen ausgezeichneten Einstieg in den Prototypen-Rennsport. Das Asian Festival ist die perfekte Gelegenheit, alle Teams, die LMP3-Fahrzeuge in China oder im Nahen Osten einsetzen, im Rahmen des letzten Rennens der Asian Le Mans Series, zusammenzubringen», freut sich ACO-Präsident Pierre Fillon auf das Event.

Genauer betrachtet ist Sepang tatsächlich der ideale Ort, um das 'LMP3 Asia Festival' auszurichten. Denn im lokalen Umfeld der ehemaligen Formel-1-Strecke haben sich viele asiatische Rennteams eine Basis geschaffen. Und teilweise haben diese auch LMP3-Renner in der Garage stehen. Aus demselben Grund finden seit zwei Saisons auch alle Läufe des Asian Le Mans Sprint Cups in Sepang statt.


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