Mercedes-Teamorder: Fahren jetzt alle für Paffett?
Die Spielchen sind in der DTM nicht neu: Irgendwann in der Saison legt man sich auf einen Fahrer fest, der dann unterstützt werden soll. Was also macht Mercedes?
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
Weiterlesen
Werbung
Mercedes ist ein gebranntes Kind. Denn das Thema Teamorder ist in der DTM ein sehr sensibles. Als in Budapest, beim dritten Rennwochenende, der Verdacht aufkam, Mercedes könne Strecken-Schach gespielt haben, war der Ärger groß.
Werbung
Werbung
Zwar verlief die Aufklärung etwas unglücklich, die Vorwürfe konnten aber letztendlich weitestgehend entkräftet werden. Nun flammt der Themenkomplex langsam wieder auf. Denn nun bricht mit der zweiten Saisonhälfte die Phase an, wo sich die Hersteller auf einen Titelkandidaten festlegen. Und der wird dann von der restlichen Mannschaft unterstützt. Wäre anhand der Halbzeittabelle bei Mercedes Gary Paffett. Der Brite hat nach zehn von 20 Rennen 148 Punkte auf dem Konto und damit 27 Zähler Vorsprung auf Paul di Resta.
Und da fängt das Problem an. Denn der Schotte ist bekanntlich auch Mercedes-Fahrer. In den Top sechs sind in Edoardo Mortara (97) und Lucas Auer (89) zwei weitere Fahrer der Stuttgarter.
Werbung
Werbung
Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz bezeichnet Aussagen, dass man sich bereits auf Paffett festgelegt habe, als "Quatsch. Es gibt definitiv keine Ansagen in diese Richtung. Bei uns darf jeder gewinnen." Mercedes hat die Qual der Wahl. "Es wäre nicht gerade clever, wenn wir uns nach 10 Rennen auf einen Fahrer festlegen würden, obwohl fünf unserer Jungs in den Top-8 der Meisterschaft stehen. Je mehr Eisen du am Ende noch im Feuer hast, desto besser." Aber manchmal auch desto komplizierter. Audi kann ein Lied davon singen. Auch die Ingolstädter hatten in der Vergangenheit schon mal mehrere Titelkandidaten, ging am Ende aber komplett leer aus.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
Weiterlesen
Fritz: "Die Vergangenheit hat ja gezeigt, wie schnell es geht, dass ein Fahrer mal zwei, drei Nullrunden einfährt. Dann ist es gut, wenn man mehrere Kandidaten auf den Titel hat."
Ein aktuelles Beispiel: Mortara war vor Zandvoort Zweiter hinter Paffett, nur sechs Punkte zurück. Sein vergangenes Wochenende beendete er mit mageren vier Punkten, auch aufgrund von Problemen am Auto. Prompt hat er 51 Zähler Rückstand. Ein verkorkstes Wochenende hatte am Norisring zuletzt zum Beispiel auch Pascal Wehrlein, als bei seinem Boliden nichts ging. Soll heißen: Es kann schnell gehen bei 56 möglichen Punkten, ob nun in die eine, oder in die andere Richtung. Außerdem weiß Fritz, dass Unworte wie Teamorder zum Geschäft gehören: "Sie dienen dazu, Unruhe zu stiften oder von anderen Dingen abzulenken. Das sollte man nicht zu ernst nehmen."
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.