Die DTM will sich einen neuen Namen verpassen. DTM-Chef Gerhard Berger weiß um die Sensibilität des Themas. Auch die Hersteller sind vorsichtig, treiben das Thema aber mit an.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Das Rennwochenende auf dem Lausitzring war ein schönes Beispiel, wie schnell ein Thema wieder aktuell werden kann, obwohl es das gar nicht ist. Denn ein wenig überraschend hieß es in diversen Medien, die DTM bekomme einen neuen Namen, und das 2021. Neu war daran allerdings lediglich die Jahreszahl.
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Denn dass sich die Serie einen neuen Namen und ein neues Gesicht verpassen will, ein internationaleres, ist schon länger das ausgegebene Ziel. Der Namenswechsel war ursprünglich für 2020 angekündigt worden, doch das Thema ist nicht einfach. Berger sagte am Lausitzring zu SPEEDWEEK.com: "Wir geben uns bis mindestens 2021 Zeit. Ich habe mich mit so einer schnellen Änderung nicht wohlgefühlt."
Er sei hin- und hergerissen, betonte er: "Ich sehe die Notwendigkeit wegen der Internationalisierung. Aber ich ziehe auch die Handbremse, denn ich muss mir sicher sein, dass wir die deutschen Fans mitnehmen. Vorher würde ich mich nicht trauen. Und ich habe noch nichts auf dem Tisch liegen gehabt, mit dem ich mir zutraue, den deutschen Fan zu 100 Prozent an uns zu binden."
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Die Hersteller wissen, dass man mit einem Schnellschuss auch Fans schnell vergraulen kann. Nichts wäre schlimmer als ein Schuss in den Ofen.
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Neuling Aston Martin hatte zuletzt bei SPEEDWEEK.com Druck gemacht, R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger hatte erklärt: "Der Teufel liegt im Detail, denn die Details werden zu sehr und zu lange diskutiert, womit der Fortschritt des großen Bildes sehr langsam vorangeht. Die Themen waren Bedingungen für unseren Einstieg. Mir geht es ganz klar zu langsam", sagte er. Er denkt dabei auch an die Fans: "Wir müssen schneller sein und die Fans mehr abholen und uns nicht damit beschäftigen, wie die Anordnung der einzelnen Buchstaben auszusehen hat."
Was sagt er zu Bergers Ansage? "2021 ist angemessen", meinte er: "Das ist nicht zu spät. Das wäre es aber, wenn wir es um ein weiteres oder sogar noch mehrere Jahre verschieben. Veränderungen in der DTM können wir bereits jetzt sehen, das sollte in ein Momentum gehen, das gehalten werden sollte. Ein Ergebnis ist definitiv ein internationalerer Name", sagte Kamelger.
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Er kennt den Wert der Marke DTM. Er geht davon aus, dass davon auch mit neuem Namen nichts verloren geht: "Wir haben viele Experten da draußen, die an solch einem Wandel arbeiten können, ohne ein Markenbewusstsein oder die Historie zu zerstören." Audis Motorsportchef Dieter Gass betonte nochmals, dass man internationaler werden wolle. "Mit dem Mercedes-Ausstieg und der Suche nach neuen, internationalen Herstellern haben wir die Erfahrung gemacht, dass die größte Hürde ist, dass viele Hersteller die DTM als deutsche Meisterschaft sehen. Der Namenswechsel zeigt, dass der Geist der Serie sich ändert." Auch er ist sich des Risikos bewusst: "Es ist ein Markenname, der sehr bekannt ist. Überall. Das ist ein gewisses Risiko, denn wir geben etwas auf, das einen Wert hat. Wir müssen aber in die Zukunft schauen, und dafür ist es das Richtige." Die Krux: "Man will etwas, das einfach zu merken ist und einen Bezug zu den Autos hat. Es ist aber nicht so einfach, auch wenn man die rechtliche Seite betrachtet: Viele Namen sind bereits geschützt. Es ist viel Arbeit und Analyse, die da reingesteckt werden muss."
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