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Kampf um Abt-Platz: «Telefon-Terror» beim Audi-Boss

Von Andreas Reiners
Daniel Abt wurde von Audi rausgeworfen

Daniel Abt wurde von Audi rausgeworfen

Das Formel-E-Cockpit von Daniel Abt ist nach seiner Entlassung zu haben. Klar ist, dass nach dem angekündigten Ausstieg auch die DTM-Fahrer auf den Platz schielen.

Nico Müller überlegt kurz, dann gibt er auf die Frage, ob es jetzt innerhalb des DTM-Teams von Audi ein Hauen und Stechen um das Formel-E-Cockpit von Daniel Abt gebe, zu: «Wir batteln uns jetzt und jeder versucht, mehrmals am Tag bei Dieter anzurufen.»

Ein Scherz im Rahmen des Instagram-Talks mit SPEEDWEEK.com. Natürlich ruft keiner der sechs DTM-Fahrer täglich bei Audis Motorsportchef Dieter Gass an, um sich in eine bessere Position für die Zukunft zu bringen.

Auch wenn klar ist: Das Sextett um Müller, Meister René Rast, Mike Rockenfeller, Robin Frijns, Loic Duval und Jamie Green braucht nach dem Audi-Ausstieg aus der Tourenwagenserie nach der Saison 2020 eine neue Herausforderung, ob nun innerhalb des Konzerns oder anderweitig.

«Natürlich macht man sich langsam Gedanken, weil die Uhr tickt. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass die Formel E eine Option ist, die mich sehr interessiert», sagte Müller, der seit dieser Saison für Dragon in der Formel E fährt.

Er war im vergangenen Jahr bereits ein Kandidat bei Audi, als unklar war, ob der Vertrag von Daniel Abt noch einmal verlängert wird. Müller hatte zuvor bei Rookie-Tests überzeugen können. Doch Abt bekam den Vertrag, wurde nun nach dem Sim-Racing-Eklat aber rausgeworfen.

Heißt: Sein Platz ist definitiv frei, sowohl für den Rest der Saison, als auch darüber hinaus. Daneben läuft auch der Vertrag von Lucas di Grassi nach der momentan unterbrochenen Saison aus.

Startet Audi also bald mit einem neuen Fahrerduo durch?

«Es ist im Moment noch alles offen und unklar. Die nächsten Wochen werden sicher spannend», so Müller.

Denn klar ist auch: Fünf Fahrer haben mehr oder weniger starke Berührungspunkte mit der Formel E: Müller und Frijns sind aktuell am Start, Frijns für das Audi-Kundenteam Virgin. Rast fuhr 2016 ein Rennen, der zweimalige DTM-Champion gilt vor allem dank seines Universal-Könnens als heißer Kandidat für das Cockpit.

Duval wiederum bestritt zwischen 2015 und 2017 insgesamt 28 Rennen für Dragon. Green durfte bei einem Rookie-Test 2019 schon mal erste Runden drehen. Sein generelles Interesse bekundet hat Rockenfeller, der als einziger aus der DTM-Truppe noch keine Erfahrung mit dem Elektro-Renner gesammelt hat.

Müller: «Ich habe keine Ahnung, welche Pläne die anderen haben. Wir befinden uns alle in verschiedenen Phasen unsere Karriere. Und ich glaube nicht, dass jeder die gleichen Ziele hat. Ich würde nicht sagen, dass jeder unbedingt die Formel E machen will, geschweige denn die richtige Vorbereitung dafür genossen hat. Vielleicht haben andere auch attraktivere Optionen. Ich schaue, dass ich nicht auf der Straße stehe.»


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