Auch die DTM leidet: Heftiger Einbruch der Einnahmen
Gerhard Berger
Die Vorbereitungen der DTM auf die neue Saison laufen nach Plan, die Rennserie hat zum Beispiel mit dem neuen Reglement frühzeitig auf den Final-Eklat mit der Mercedes-Teamorder reagiert und diese verboten. Auch andere Themen wie der Boxenstopp-Streit wurden mit dem Regelwerk adressiert.
Was die DTM aber nicht selbst beeinflussen kann, ist die Corona-Pandemie. Zwei Saisons lang hat der Virus mit seinen Folgen und Beschränkungen die Rennserie bis ins Mark getroffen.
«Die Formel 1 und die MotoGP sind mit ihrer Urkraft gut unterwegs. Speziell die Formel 1 hat in diesem Jahr wirklich eine unglaubliche Show geboten. Die Formel 1 ist so stark, dass sie ihre Events an Regierungen oder den Veranstalter verkauft und dafür eine weiße Rennstrecke bekommt», sagte DTM-Chef Gerhard Berger Motorsport aktuell: «Aber alle anderen Motorsportkategorien leiden sehr unter Corona. Die Krise in Verbindung mit der Transformation macht es doppelt schwer. Vielen steht das Wasser bis zum Hals.»
Das Problem laut Berger: Die DTM sei mehr von Zuschauern abhängig als die Formel 1, «weil wir ein anderes Konzept verfolgen. Viele andere Serien leiden in der Beziehung auch weniger als wir, weil sie ohnehin kaum Zuschauer haben».
Die DTM verkauft die Tickets selbst oder hat Modelle, bei denen sie sich mit den Rennstrecken die Einnahmen teilen. «Auf der Zuschauerseite haben wir vergangene Saison etwa 70 Prozent weniger eingenommen als im Vor-Corona-Jahr 2019», rechnet Berger vor.
Die Gefahr: eine weitere Corona-Saison mit deutlich reduzierten Einnahmen, was einen Rattenschwanz nach sich ziehen könnte. «Wir gehen jetzt in die neue Saison und die Pandemie ist immer noch nicht vorbei. Es gibt wieder viele Fragezeichen - vor allem, ob und wie viele Zuschauer kommen dürfen. Irgendwann hat das auch Effekte auf Sponsorenseite», sagte Berger.
Und auch auf die elektrische Zukunft der DTM. «Der Motorsport ist weiter eine attraktive Plattform für die Hersteller, um ihre Produkte zu zeigen. Die Autokonzerne sind zwar noch mit Verbrennern dabei, aber investieren wollen sie eigentlich hauptsächlich in elektrische Antriebe Wir planen auf der DTM-Plattform auch eine Elektro-Serie [DTM Electric]. Aber die ist mit hohen Investitionen verbunden, und das ist in Corona-Zeiten natürlich eine Herausforderung.»