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Mercedes-Rookies: Formel 1 im Hinterkopf

Von Andreas Reiners
Noch kein Blick in die ferne Zukunft: Pascal Wehrlein

Noch kein Blick in die ferne Zukunft: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella haben die Formel 1 nicht aus den Augen verloren. Erst einmal gilt es aber, sich in der DTM zu beweisen.

Das große Ziel hatte Pascal Wehrlein eigentlich immer vor Augen. «In zehn Jahren bin ich hoffentlich schon Formel-1-Weltmeister!», hatte der Mercedes-Pilot vor knapp eineinhalb Jahren in einem Interview mit einem Lachen erklärt. Ein großer Funken Wahrheit steckt aber trotzdem in dieser Aussage, denn Wehrlein ist seit Jahren auf der Überholspur. Im vergangenen Jahr war der 18-Jährige der Shootingstar der Formel 3. Und auch 2013 ging alles ganz schnell. Nach dem Rücktritt des früheren Formel-1-Fahrers Ralf Schumacher bei Mercedes fand sich Wehrlein auf einmal in der DTM wieder. Als jüngster Pilot der DTM-Geschichte.

Hat er sich mit dem Wechsel vom Formelsport in den Tourenwagen denn jetzt die Tür zugemacht, was die Formel 1 angeht? «Überhaupt nicht. Da ich bei Mercedes fahre, denke ich, dass es da keinerlei Einschränkungen gibt. Bei einem anderen Team wäre die Schiene Richtung Formel 1 zugegangen. Aber bei Mercedes habe ich weiterhin die Chance», sagt Wehrlein heute.

Überzeugende Testfahrten

Das Nesthäkchen der Stuttgarter weiß, was es will. Nervosität ist dem Nachwuchsmann zumindest äußerlich nicht anzumerken. Wehrlein konnte bei den Testfahrten sowohl in Barcelona als auch in Hockenheim überzeugen. Natürlich sei es erst einmal das Ziel, in die Punkte zu fahren, erklärt er. Dass er aber langfristig irgendwann einmal in die Motorsport-Königsklasse möchte, steht immer noch außer Frage.

Aber Wehrlein ist fokussiert. Die Formel 1 spielt zum jetzigen Zeitpunkt «überhaupt keine Rolle. Natürlich ist mein Fernziel, irgendwann mal in die Formel 1 zu kommen. Aber momentan muss ich mich voll und ganz auf die DTM konzentrieren. Ich muss mich dort erst einmal beweisen, dass ich mir überhaupt Gedanken machen kann, was danach kommt. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Es kann auch sein, dass ich für immer in der DTM fahre.»

Vorbild Paul di Resta

Ähnlich sieht es auch der zweite DTM-Rookie in den Mercedes-Reihen. Auch der Spanier Daniel Juncadella denkt «jetzt nur an die DTM. Ich muss erst einmal ein paar Jahre Erfahrungen sammeln, ehe ich an die Meisterschaft denken kann. Und als Meister der DTM kann man dann an die Formel 1 denken, so wie Paul di Resta es gemacht hat». Der Schotte schaffte 2010 als DTM-Champion den Sprung zu Force India, für die er vorher als Testfahrer unterwegs war. «Jetzt ist es aber noch zu früh», erklärt Juncadella.

Die ambitionierten Ziele seiner Fahrer kennt der neue Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Der Österreicher stellt aber zugleich auch klar, dass sich sowohl Wehrlein als auch Juncadella erst einmal auf das konzentrieren sollen, was sie gerade machen. «Wenn sich einer zu sehr auf die Formel 1 fokussiert, dann wird er es nicht dorthin schaffen. Pascal ist klar im Kopf, der hat natürlich das langfristige Ziel, in der Formel 1 zu fahren. Jetzt ist er aber erst einmal in der DTM, das kann eine mögliche Stufe sein. Wenn es die DTM bleibt, dann ist es die DTM. Da muss man auch erst einmal gewinnen.»

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