Siegen ohne Druck
Angriffe ohne Risiko: Paffett gegen Jarvis
Vor dem Start hatte sich [*Person Gary Paffett*] gar nicht so sehr mit dem Sieg befasst: «Mein Team hat mir gesagt: Jarvis ist kein Gegner in der Meisterschaft, du musst gar nicht gewinnen. Das hat ziemlich Druck von mir genommen. Und so bin ich auch anfangs recht locker hinter Olly hergefahren. Ich war aber so viel schneller, dass ich ganz leicht Druck ausüben konnte, ohne selber ein Risiko eingehen zu müssen.»
Auch nach dem ersten Stopp lag der Champion von 2005 noch dicht hinter dem Phoenix-Audi – bis beide auf die Kolles-A4 aufliefen. «Vor allem was Bakkerud gemacht hat, war unter aller Kanone. Er liess Olly durch und hat dann die Türe zugeschlagen. Das war zu offensichtlich. Blaue Flaggen hin oder her – er soll mir bloss nicht erzählen, er habe mich nicht gesehen. Gut, letztlich hat’s keine Rolle gespielt. Aber es hätte eine spielen können.»
Nach Jarvis’s Ausritt in Runde 14 vorne liegend, kontrollierte Paffett Reifenverschleiss und Gegner und geriet nie mehr in Bedrängnis. «Die Balance meines Autos war nicht perfekt, aber gut genug. Mein Vorteil gegenüber meinen Teamkollegen war wohl der, dass ich erstens alleine fahren konnte und mein Auto zweitens wohl besser mit den Reifen umging als jene von Bruno oder Paul. Die Updates haben sehr gut funktioniert. Ich glaube, einige Leute waren ein bisschen geschockt.»
Auf die 20 Kilogramm Mehrgewicht gegenüber den Audi könnte der dreifache Familienvater beim nächsten Rennen zwar gerne verzichten. «Aber Oschersleben ist in dieser Beziehung nicht ganz so schlimm wie Zandvoort. Wenn man dort trotz nicht perfektem Auto und 10 kg Ballast gewinnen kann, zeigt das, wie gut der Wagen wirklich ist. Also sehe ich keinen Grund, warum wir in Oschersleben mit 20 Kilo nicht zumindest konkurrenzfähig sein sollten.»