Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

DTM-Rennen Spielberg: BMW dominiert im Chaosrennen

Von Andreas Reiners
Jubel bei Gewinner Marco Wittmann

Jubel bei Gewinner Marco Wittmann

Untersuchungen, Strafen und Disqualifikation: Das sechste DTM-Saisonrennen hatte es in sich. Marco Wittmann baute durch seinen dritten Sieg seine Gesamtführung aus.

Vierfach-Erfolg für BMW in Spielberg: Der Gesamtführende Marco Wittmann sicherte sich beim sechsten DTM-Saisonrennen auf dem Red Bull Ring seinen dritten Sieg in diesem Jahr und baute so seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus. Bereits im Vorjahr hatte BMW an gleicher Stelle einen Dreifach-Erfolg gefeiert.

Hinter Wittmann landeten seine Markenkollegen Augusto Farfus und Timo Glock auf den weiteren Plätzen. Martin Tomczyk rundete als Vierter das starke BMW-Ergebnis ab. Nach einem desaströsen Qualifying gab es für Audi ein tröstliches Ergebnis: Immerhin schafften es in Timo Scheider (5.), Adrien Tambay (6.), Mattias Ekström (7.) und Jamie Green auf Platz acht in die Top Ten.

Für Mercedes war es nach einem starken Qualifying ein völlig verkorkstes Rennen. Polesetter Robert Wickens bekam in Führung liegend zunächst eine Durchfahrtsstrafe für ein Unsafe Release beim Boxenstopp auferlegt.

Mercedes holte den Kanadier aber nicht innerhalb der drei Toleranzrunden herein, so dass Wickens disqualifiziert wurde. Pascal Wehrlein, ebenfalls in der Spitzengruppe liegend, musste mit technischen Problemen aufgeben. Einzig Christian Vietoris fuhr als Neunter in die Punkte.

Verpatzter Start für Wittmann

Wickens erwischte einen guten Start und verteidigte seine Führung erfolgreich. Schlecht weg kam Wittmann, der in der ersten Runde auf den siebten Platz durchgereicht wurde. In die Spitzengruppe dran Martin Tomczyk vor, der sich auf Platz sechs verbesserte. Auch Scheider arbeitete sich auf Optionsreifen früh in die Top Ten.

An der Spitze hatte Wickens schnell mehr als zwei Sekunden Vorsprung herausgefahren, Glock seinen zweiten Platz an Farfus verloren. Der schickte sich langsam aber sicher an, den Führenden anzugreifen. In Runde zwölf musste Antonio Felix da Costa seinen BMW nach einem Defekt am Streckenrand abstellen. Die Gelbe Flagge wurde geschwenkt, das Safety Car blieb aber drin.

Dafür setzte Farfus Wickens immer mehr unter Druck, doch der Kanadier wehrte in dem packenden Duell rundenlang alle Angriffe ab. Ins Visier der Rennleitung gerieten dafür gleich fünf Fahrer, die unter Gelb zu schnell unterwegs waren. Nico Müller, Joey Hand, Daniel Juncadella, Maxime Martin und Edoardo Mortara erhielten dann auch eine Durchfahrtsstrafe.

In Runde 19 kam Farfus als erster Fahrer aus der Spitzengruppe in die Box und wechselte auf die Standardreifen. Kurz vor dem Punkt, an dem die Maximalrundenzahl für den weichen Pneu erreicht wurde, lagen die ersten sieben Fahrer gerade einmal drei Sekunden auseinander. Und in Runde 22 kamen sie im Formationsflug in die Box.

Und es wurde eng: Wickens setzte sich beispielsweise in der Box nach dem Wechsel unmittelbar vor Glock, Wehrlein kollidierte mit Wittmann. Im Fernduell flog Farfus heran, setzte sich neben Wickens und zog nach einem harten Duell auch endlich vorbei.

Doch der heimliche Sieger der Wechselorgie war zunächst Green, der im Gegensatz zu allen anderen eine Runde länger auf den Optionsreifen draußen blieb. Und sich nach dem Wechsel an die Spitze setzte. Allerdings sind in Spielberg nur 22 Runden auf Options erlaubt.

Nicht nur deshalb hatte die Rennleitung alle Hände voll zu tun. Bitter für Mercedes: Wickens bekam eine Durchfartsstrafe wegen einer Unsafe Release, Wehrlein musste zudem sein Auto nach der Kollision mit Wittmann in der Box abstellen. Und auch Green wurde wegen zu langer Nutzung der Optionsreifen mit einer Durchfahrtsstrafe belegt.

Und plötzlich wurde es ein BMW-Rennen. In Führung lag nach 30 Runden Farfus vor Glock, Wittmann und Tomczyk. In der Zwischenzeit blieb Wickens länger als die drei Toleranzrunden auf der Strecke und wurde schließlich disqualifiziert. An der Spitze übernahm wenig überraschend der Gesamtführende Wittmann die Spitze vor Farfus, Glock, Tomczyk, Scheider, Tambay und Green. Dahinter hatten die Piloten mit den frischen Optionsreifen aber Schwierigkeiten, den Abstand schnell zu verkürzen.

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