DTM: «Tourenwagensport hat auch mit Kontakt zu tun»

Von Andreas Reiners
Nürburgring 2014: Robert Wickens schießt gleich zwei Audis ab

Nürburgring 2014: Robert Wickens schießt gleich zwei Audis ab

Eigentlich sind sich alle Protagonisten einig: Enge Rad-an-Rad-Duelle, harte Zweikämpfe, enges Anlehnen oder der berühmte Lackaustausch gehören zur DTM zwingend dazu.

Was nun aber noch ein enger Zweikampf oder Lackaustausch im Sinne des Sports ist oder was zu viel des Guten ist – da gehen die Meinungen oftmals auseinander. Vor allem, wenn die Rennleitung eingreift. Oder auch eben nicht eingreift.

«Tourenwagensport hat auch mit Kontakt zu tun und das ist auch okay, solange es im Rahmen ist. Wenn man sich gegenseitig berührt und keiner von der Strecke abgedrängt wird oder sich dreht, ist das noch im Rahmen des Tourenwagensports», erklärte Audi-Pilot Mike Rockenfeller.

Beim vergangenen Rennen auf dem Lausitzring gab es einige solcher Szenen, die sich vor allem im dicht gefüllten Mittelfeld abspielen. «Es war nicht nur so, dass die Leute mir ins Auto gefahren sind. Ich hatte eine Berührung mit Timo Glock, die sicherlich mehr von meiner Seite kam. Ich fand das nicht schlimm, ich habe ihn ja nicht von der Strecke gedrängt, aber wir haben uns eben berührt», erzählte Rockenfeller.

Am Ende sei die eine oder andere Berührung vielleicht einen Tacken zu hart gewesen, und deswegen sei sein Auto auch nicht mehr ganz in Ordnung gewesen. «Aber es war nicht so dramatisch», so Rockenfeller.

Ähnlich sieht es auch Timo Glock, von dem es keine Vorwürfe Richtung Rockenfeller gab. «Er hat mich nicht von der Straße geschoben, sondern nur angelehnt, was okay ist. Es hat unglücklicherweise meine Spur hinten links beschädigt», sagte Glock, für den das Rennen dadurch beendet war.

Es gibt oft genug aber auch zwei Meinungen. Auf dem Nürburgring hatte Glock sich im August mit Mercedes-Mann Gary Paffett ein sehenswertes Duell Rad an Rad geliefert. Der Brite fuhr seinem Kontrahenten dabei ins Auto, Glock revanchierte sich wenig später.

Bestraft wurde damals Glock, der Paffett wieder vorbeiziehen lassen musste, aufgrund eines unangemessenen Überholmanövers. Glock konnte die Strafe nicht nachvollziehen. «Wo ist da die Linie? Der Mortara fährt mir in Budapest in das Auto und es heißt, das ist Tourenwagensport. Hier sagt der Rennleiter zu mir: ‚Ja, Timo, das, was der Gary mit dir gemacht hat, war aber ein bisschen lieber als das, was du mit ihm gemacht hast. Was ist das bitte für eine Aussage? Was soll ich aus dieser Aussage bitte mitnehmen?», wetterte Glock damals.

Oder der Dreikampf zwischen Robert Wickens, Timo Scheider und Nico Müller an gleicher Stelle, als Wickens zunächst in den Audi von Scheider rauschte, der wiederum seinen Markenkollegen Müller von der Strecke schob. Wickens fuhr weiter, beide Audis schieden aus, Scheider tobte, doch die Rennleitung stufte den Zwischenfall als normalen Rennunfall ein.

Für Rockenfeller hätte es beim Rennen auf dem Lausitzring auch übler ausgehen können. «Bei der Aktion mit Joey Hand am Ende des Rennens hatte ich Glück, dass ich mich nicht gedreht habe. Er ist mir auf die Ecke gefahren. Das kann bei solchen Bedingungen auch schnell mal ein Dreher sein. Aber wir wissen auch alle wie schwierig es ist, wenn die Strecke halb nass, halb trocken ist und du versuchst irgendwas und du kommst aufs Nasse», so Rockenfeller. «Das ist eben auch ein Problem, wenn man mittendrin steht. Mein Tempo war nicht gut genug im Rennen und daher kommst du überhaupt in solche Probleme», so der Champion von 2013.

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