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DTM: Quoten bleiben ein Problem, neuer TV-Partner?

Von Andreas Reiners
Die TV-Quoten bleiben ein Problem der DTM

Die TV-Quoten bleiben ein Problem der DTM

Es gibt Dinge, die sind nur schwer zu erklären. In der DTM sind das zum Beispiel die TV-Quoten. Sie bleiben weiter ein Problem der Serie.

Hans Werner Aufrecht war vor der Saison forsch. Der DTM-Chef hatte sich im Gespräch mit SPEEDWEEK.com eine Steigerung von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr gewünscht. 2014 waren im Schnitt 1,09 Millionen Fans vor dem TV dabei gewesen.

Auf den ersten Blick also ein kühner Wunsch, vor allem in Zeiten, in denen viele Sportarten, aber speziell auch Motorsportserien mit schwindendem Zuschauerinteresse zu kämpfen haben. Doch die DTM hatte ja auf den Wunsch vieler Fans reagiert und in der nun abgelaufenen Saison zwei Rennen pro Wochenende angeboten, also 18 statt wie bisher zehn Läufe. Mehr Action und Rennzeit auf der Strecke also. Aufrechts Wunsch war also immer noch optimistisch, aber nachvollziehbar.

Und die Quoten entwickelten sich. Einige Highlights wie der Norisring (1,35/1,25 Millionen am Samstag und Sonntag) oder der Samstag am Lausitzring (1,28 vor dem DFB-Pokalfinale) waren dabei. Aber auch Rohrkrepierer wie das Sonntagsrennen am selben Wochenende (0,81) oder aber der Nürburgring (0,82/0,78). Unter dem Strich fiel die Gesamtquote von 1,09 auf 1,01 Millionen. Immerhin blieb die DTM so knapp über der magischen Millionen-Grenze. So weit, so einfach.

Doch schaut man sich die Quoten genauer an, wird klar, dass nur wenig klar ist. Sprich: Das Zuschauerverhalten ist nur schwer zu erklären. Ein Ansatz ist die frühe Startzeit am Samstag. Wenn der erste Lauf in den späten Nachmittag beziehungsweise frühen Abend verlegt wurde, stiegen in der Regel auch die Quoten. Spielberg war das letzte späte Rennen am Samstag, danach rauschten auch die Quoten wieder in die Tiefe.

Bewertet man die beiden Tage getrennt, ist der Samstag mit 960.000 Fans unter dem Strich schlechter als der traditionelle Sonntag mit 1,06 Millionen. Ein Vergleich mit den Vorjahren ist aber schief, da dort an den Samstagen das Qualifying stattfand.

Trotzdem ist es ein wenig verwunderlich, dass die DTM ausgerechnet auf der Zielgeraden an Zuschauerschwung verlor. Das vorletzte Rennwochenende auf dem Nürburgring war das schlechteste der ganzen Saison, Pascal Wehrleins Titelgewinn am vergangenen Samstag verfolgten am heimischen Fernseher lediglich 710.000 Fans. Beim finalen Lauf am Sonntag, als es «nur» noch um den Hersteller- und Teamtitel ging, waren allerdings wieder 1,28 Millionen Zuschauer in der ARD dabei. Seriös ist das kaum zu erklären.

Wie es mit der ARD und der DTM weitergehen wird, nachdem der Vertrag mit dieser Saison endet, ist aber weiter offen. Die Beteiligten halten sich allesamt bedeckt. Die ARD wird mit der Entwicklung, auch was die ebenfalls gesunkenen Marktanteile angeht, nicht unbedingt glücklich sein. Möglicherweise würde der Serie auch mal eine neue Art der Präsentation guttun.

«Die ARD hat uns jahrelang auf einer sehr guten Plattform die DTM gezeigt, hat aber letztlich auch in vielen Situationen und Momenten für viele Diskussionen gesorgt. Ich bin vielleicht der falsche Ansprechpartner, um zu sagen, ob es richtig oder falsch ist, den TV-Partner mal zu ändern. Aber auch in dem Fall ist es so, dass ich klar sagen kann, dass ein bisschen frischer Wind in dem System, das auch schon sehr lange eingefahren ist, vielleicht auch nicht schaden würde», sagte Audi-Pilot Timo Scheider SPEEDWEEK.com.

Die Quoten in der Übersicht (Samstag/Sonntag in Millionen):

Hockenheim: 0,71/1,22
Lausitzring: 1,28/0,81
Norisring: 1,35/1,25
Zandvoort: 1,06/1,13
Spielberg: 1,12/0,93
Moskau: 0,97/1,01
Oschersleben: 0,65/1,17
Nürburgring: 0,82/0,78
Hockenheim: 0,71/1,28

Gesamtschnitt: 1,01
Samstag/Sonntag: 0,96/1,06

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