8h Suzuka: Stefan Bradl zu Honda-Test eingeladen

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl wird für das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka eine Honda testen

Stefan Bradl wird für das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka eine Honda testen

In den letzten vier Jahren musste Honda beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka die Überlegenheit von Yamaha zur Kenntnis nehmen. Der Deutsche Stefan Bradl könnte für eines der Honda-Top-Teams ein Kandidat sein.

Stefan Bradl wird das ServusTV-Team beim Mugello-GFP nicht verstärken, weil er nächste Woche in Suzuka/Japan im Auftrag der Honda Racing Corporation mit der Fireblade CBR 1000RR an einem Test für das Acht-Stunden-WM-Klassiker teilnehmen wird. Da die aktuellen MotoGP-Piloten wie Márquez, Lorenzo und Crutchlow wegen der Verletzungsgefahr und des gedrängten Terminkalenders für diese Aufgabe nicht in Frage kommen, kommt die Anfrage an Bradl nicht sonderlich überraschend.

Bradl war schon 2017 während seiner Honda-Superbike-Saison für die «Suzuka Eight Hours» vorgesehen, aber er konnte wegen der SBK in Laguna Seca nur einen Test absolvieren und hatte einige Mühe, sich mit der anspruchsvollen Strecke anzufreunden, weil er sich das Motorrad mit seinen F.C.C.-Teamkollegen Randy de Puniet und Domi Aegerter teilen musste und wenig zum Fahren kam. Die Rennteilnahme musste Bradl damals absagen, weil ihm der Arzt wegen eines geplatzten Trommelfells Flugverbot erteilte.

Vom Honda-8h-Endurance-Bike war der Bayer allerdings rasch beeindruckt. «Als ich in der Boxengasse zum ersten Mal in den dritten Gang hochgeschaltet habe, habe ich schon gemerkt, dass dieses Bike technisch auf einem höheren Level war als meine SBK-Rennmaschine im Ten-Kate-Team», stellte Bradl damals fest. «Das begann bei der Sitzposition und setzte sich beim Lenker und beim Dashboard fort. Alles war etwas MotoGP-Style… Ich fühlte mich sofort in meine HRC-Zeit bei LCR-Honda 2014 zurückversetzt.»

Honda hat den prestigeträchtigen 8h-Klassiker seit 2014 (damals fuhren Takumi Takahashi, Leon Haslam und Michael van der Mark im MuSASHi RT HARC-PRO-Team): Seither hat Yamaha mit der YZR-R1 vier Siege in Serie errungen. Das schmerzt Honda, denn der Suzuki Circuit gehört zum Honda-Imperium.

Auf der «entry list» stehen folgende Honda-Top-Teams:
– Red Bull Honda with Japan Post (Team HRC)
– MuSASHi RT HARC-PRO Honda
– KYB Moriwaki Motul Racing
– Team SuP Dream Honda.

Honda und HRC geben die Aufstellungen für die Teams erst nach den zwei 8h-Tests im Juni bekannt. Aber man kann sich ausmalen, dass folgende sechs Fahrer für die zwei stärksten Teams in Frage kommen: Takumi Takahashi, Takaaki Nakagami, die beiden Moriwaki-Honda-SBK-Piloten Leon Camier und Ryuichi Kiyonari, Randy de Puniet sowie Stefan Bradl, der seinen Speed zuletzt mit Platz 10 beim Jerez-GP bewiesen hat. Auch der Schweizer Moto2-Pilot Domi Aegerter (in fünf Jahren drei Podestplätze in Suzuka) ist von Honda angefragt worden.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Honda im Top-Team meistens zwei starke Japaner wegen ihrer überragenden Streckenkenntnis mit einem schnellen Europäer paart.

Doch bisher ist noch nicht einmal durchgesickert, welcher Honda-Rennstall am 27./28. Juli 2019 als Nummer 1 mit den besten Piloten in den 8h-Langstrecken-WM-Lauf geschickt wird.

Moriwaki ist bei den Suzuka Eight Hours erst 2018 wieder als Honda-Team zurückgekehrt – nach neun Jahren Pause. Die Fahrerpaarung lautete im Vorjahr – Yuki Takahashi und Ryuichi Kiyonari.

Den «FIM EWC permanent teams», also den ständigen Langstrecken-WM-Teams, werden nur 20 der 70 Startplätze zugeteilt.

«Ich bin jetzt von HRC zu den Suzuka-8h-Tests aufgeboten worden», schilderte Stefan Bradl gegenüber SPEEDWEEK.com. «Also teste ich mal, dann schauen wir weiter. Ob ich dann auch im Honda-Aufgebot für den Endurance-WM-Lauf stehen werde, weiß ich nicht. Honda wird nach den Tests sicher die richtige Entscheidung treffen.»

Bradl hat auch zur Kenntnis genommen, dass HRC endlich wieder in der Superbike-WM das Kommando übernommen hat. Der 29-jährige Honda-MotoGP-Testfahrer schließt ein Superbike-WM-Comeback als Stammfahrer für 2020 nicht aus. Bradl: «Wenn HRC das will, werden wir uns zusammensetzen.»

Bradl wird beim Brünn-GP am 4. August für das Team HRC wieder als Wildcard-Fahrer in der MotoGP-WM auf Punktejagd gehen. Crew-Chief Klaus Nöhles hofft noch auf einen dritten WM-Einsatz in Aragón im September.

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