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Lewis Hamilton wie Messi, Fernando Alonso wie Ronaldo

Von Rob La Salle
​Der Italiener Dino Chiesa (49) hat die beiden Mercedes-Stars Nico Rosberg und Lewis Hamilton schon zu Kartzeiten begleitet. Er lobt die Genialität von Hamilton und würdigt die Qualitäten von Rosberg.

Es gab Zeiten, da waren Lewis Hamilton und Nico Rosberg Freunde, und sie tingelten mit dem Kartzirkus durch halb Europa, immer mit dem Traum, eines Tages in der Formel 1 zu landen. Aus dem Traum ist Wirklichkeit, aus den Freunden sind nicht eben Feinde, aber erbitterte Rivalen geworden – am kommenden Wochenende geht es um nicht weniger als den Formel-1-WM-Titel zwischen den Mercedes-Stars.

Dino Chiesa hat die Karriere der beiden Ausnahmekönner von Anfang an verfolgt, der Talentsucher aus Padua ist Team-Manager des Kart-Teams CRG und offizieller Händler der Kartflitzer von Alex Zanardi. Der 49jährige sagt gegenüber den Kollegen der Gazzetta dello Sport, wie er die beiden Silberpfeilpiloten einschätzt.

Nach Italien hat Rosberg nicht nur wegen der Kartwurzeln eine starke Verbindung: «Von zehn Freunden Nicos sind neun Italiener», weiss Dino Chiesa. «Rosberg ist sich selber treu geblieben, ein im positivsten Sinne einfacher Junge. Er hat seine Jugendliebe geheiratet und eine Familie gegründet. Wir hören ab und an voneinander. In diesem Jahr hat er ein Kart gekauft und ist nach Adria gekommen, um mit mir zu fahren.»

In dieser Phase der WM sieht Chiesa Rosberg «als kühlen Rechner. Das muss nichts Schlechtes sein. Ich erinnere daran, dass Lewis die WM 2007 unter anderem auch deshalb verloren hat, weil er seinen McLaren damals in China eingangs Boxengasse in den Kies versenkt hat. Rosberg würde nie einen solchen Fehler machen.»
«Auf der anderen Seite: Wenn es Hamilton gut läuft, dann ist er so gut wie unschlagbar. Lewis hat einfach dieses Bisschen mehr als andere Fahrer.»

«In Sachen Speed sehe ich die beiden auf Augenhöhe. Ich erkenne höchstens Unterschiede im Siegeshunger, bei der Aggressivität im Rennen. Wenn Rosberg verliert, dann ärgert ihn das zutiefst, aber einen Tag später ist das verdaut. Bei Lewis ist das anders. Er gibt keine Ruhe.»

Chiesa widerspricht aber der bis heute verbreiteten These, Hamilton habe sich alles erarbeiten müssen, Rosberg sei es in den Schoss gefallen: «Klar hat Keke Rosberg seinem Sohn geholfen, den Rennsport zu verstehen. Aber dann machst du deinen Weg nur, wenn du auch das Talent dazu hast. Jetzt fehlt Nico nur noch der WM-Titel. Ich kann mich gut erinnern, wie Keke früher Nico geneckt hat – wenn du denn mal Weltmeister bist, können wir wieder reden. Selbst zu Kartzeiten hatte Nico nie ein leichtes Leben. Er ist ein eine Ära mit fabelhaften Talenten hinein geboren. Er ist vier Jahre für mich gefahren – zunächst gegen Robert Kubica, dann gegen Lewis Hamilton. In der Formel 1 fuhr er neben Michael Schumacher, dann neben Lewis.»

Ebenfalls häufig im Fahrerlager verbreitet: Lewis Hamilton werde von seinem Lifestyle abgelenkt. Dino Chiesa ist nicht einverstanden: «Das sehe ich nicht so. Lewis ist für mich einer der grössten drei Fahrer der letzten dreissig Jahre, er ist für mich der Messi der Formel 1. Er kann rund um die Welt jetten, und doch erkenne ich nicht, dass dies seine Leistungen auf der Rennstrecke schmälern würde. Wenn er eines Tages auf einen Ronaldo trifft, dann ändert er vielleicht seine Sichtweise oder hört gleich auf. Aber in Wahrheit haben wir ja schon einen Ronaldo, er hat nur nicht die Mittel, um das zeigen zu können – es ist Fernando Alonso.»

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