Am Ende des Tages
John Howett am Ende des Tages.
«At the end of the day», doziert Toyota-Teamchef John Howett, «racing will be improved by the new regulations.»
«Aha», frohlockt der unbefangene Ersthörer innerlich. «Bis heute Abend haben die das mit dem Überholen im Griff.»
Bestärkt wird er dabei noch durch die dümmlich-deutsche Übersetzung, die immer mehr einreisst: «Am Ende des Tages …»
Und so entsteht gewissermassen im Handumdrehen eine schöne neue Welt.
Am Ende des Tages werde der Grand-Prix-Sport gestärkt aus der Krise hervorgehen, verheisst uns FIA-Fürst Max Mosley.
«Am Ende des Tages», ist sich Ferrari-Vormann Luca di Montezemolo sicher, «wird sich die neu gegründete Team-Gewerkschaft FOTA gegen die verkrustete Allianz von Bernie und Max durchsetzen.»
Und: Am Ende des Tages, macht sich der demokratieverliebte Renault-Grande Flavio Briatore zum Anwalt der Massen, sei es eben doch der Zuschauer, der über Wohl und Wehe der Formel 1 entscheide.
Indes – so zeitraffermässig ist die neueste Blüte des Paddock-Speak gar nicht gemeint.
«At the end of the day» bedeutet nämlich so viel wie «Wenn man das Für und Wider gründlich gegeneinander abgewogen hat». Oder auch „
«Wenn (meist im Sinne von falls) alle Probleme aus dem Wege geräumt sind».
Dumm nur, wenn «am Ende aller Tage» angesagt ist.
Dann können wir uns nämlich nicht mehr einfach durchs metaphorische Hintertürchen aus dem Staube machen …