Strafen-Wirrwarr: Rennkommissare suchen Lösungen

Von Andreas Reiners
Max Verstappen in Mexiko

Max Verstappen in Mexiko

Ein traditioneller Vorwurf nach Formel-1-Rennen: Es fehlt die Einheitlichkeit bei den Strafen gegen die Fahrer. Daran wollen die Rennkommissare nun intensiv arbeiten.

Die Rennkommissare haben sich die Vorwürfe von Fahrern und Fans, in der Strafenvergabe gebe es keine Einheitlichkeit, zu Herzen genommen. In Wien ging es bei einem Treffen der FIA genau um dieses Thema. Ein Beispiel, das noch gar nicht so lange zurückliegt: Beim Mexiko-GP kürzte Lewis Hamilton in der ersten Kurve über die Wiese ab und wurde nicht betraft, Max Verstappen im späteren Verlauf allerdings schon.

Was folgte, war ein unglückliches Hickhack um das Podium. Verstappen fuhr als Dritter durchs Ziel, erhielt aber eine Fünfsekundenstrafe und durfte nicht aufs Podest. Sebastian Vettel rückte nach und ließ sich von den Mexikanern feiern, später verlor der Ferrari-Star aber seinen Platz, denn er selber erhielt eine Zehnsekundenstrafe. Und so wurde am Ende einer Dritter, der an der offiziellen Zeremonie überhaupt nie teilgenommen hat – Daniel Ricciardo.

F1-Rennleiter Charlie Whiting hatte zu dem Fall Hamilton/Verstappen Stellung bezogen: «Wir kamen zum Schluss, dass Max dadurch einen Vorteil erhalten hatte, er behielt die Position gegen Vettel; dass Hamilton aber keinen Vorteil hatte, denn als das Safety-Car auf die Bahn kam, war jeder markante Vorsprung weg.»

Der Vorsitzende der Rennkommissare, Garry Connelly, plädiert nun für Änderungen an den Strecken, um das Problem von vorneherein aus der Welt zu schaffen. «Es gibt momentan etwa 11 oder 12 Kurven in der Meisterschaft, wo die Möglichkeit besteht, die Kurven auf eine sehr offensichtliche Weise zu schneiden», sagte er den Kollegen von motorsport.com.

Bei einer Modifikation der besagten Stellen würde die Strafe umgehend auf der Strecke erfolgen. «So wie in Monza in Kurve 1, wo du automatisch bestraft wirst, wenn du die Strecke verlässt, weil du länger brauchst, um wieder zurück zu kommen, als wenn du auf der Strecke geblieben wärst. Das macht es für die Stewards viel einfacher, da die Strafe auf der Strecke stattfindet», so Connelly. Und damit Diskussionen beendet, bevor sie überhaupt beginnen.

Daneben planen die Rennkommissare auch, sich öfter auszutauschen. «Wir denken, dass mehr Treffen und mehr Überprüfungen vergangener Entscheidungen nötig sind, damit wir alle verstehen, wie jede Gruppe Stewards mit einer bestimmten Situation umgeht, besonders dann, wenn sie eine subjektive Entscheidung treffen muss, zum Beispiel bei einer Anschuldigung wegen gefährlichen Fahrens. Das ist ein ziemlich subjektiver Fall. Das sind offensichtlich Entscheidungen, die gemeinsam getroffen werden, aber es ist wichtig, dass man versteht, wie solche Entscheidungen zustande kommen», sagte Connelly.

Dafür sollen wie beim DMSB regelmäßige Video-Konferenzen abgehalten werden, in deren Rahmen die Entscheidungen besprochen werden sollen. «Die Stewards treffen sich per Videolink, um Zwischenfälle anzusehen und die Entscheidungen zu diskutieren. Wir dachten, dass es gut wäre, wenn wir es alle 3 oder 4 Rennen täten.»

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