Yusuke Hasegawa (Honda): Was alles anders wird

Von Rob La Salle
Honda-Rennchef Yusuke Hasegawa

Honda-Rennchef Yusuke Hasegawa

​Der Japaner Yusuke Hasegawa, Formel-1-Projektleiter von Honda, macht kein Geheimnis daraus: Der Saisonbeginn in Australien wird schwierig. Und er verrät, wie Honda auf die Krise reagiert.

Die Wintertests von McLaren-Honda auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya waren eine glatte Blamage: Kein Team fuhr weniger, kein Motor ist schwächer, Fernando Alonso schäumte. «Wir wissen überhaupt nicht, was unser Auto kann», hielt der Weltmeister von 2005 und 2006 fest. «Ich erwarte eine starke Reaktion von Honda.»

Aber die wird auf sich warten lassen. Änderungen am Motor, das lässt sich selbst bei einer Firma wie Honda nicht über Nacht umsetzen. Yusuke Hasegawa, Formel-1-Projektleiter von Honda, verbreitet im Fahrerlager des Albert Park Circuit jedenfalls mässig Hoffnung auf Besserung.

Der Japaner sagt: «In der zweiten Testwoche von Barcelona hatten wir Probleme wegen starker Vibrationen. Das führte zu Rissen von Karbonteilen am McLaren. Ja, ich mache mir Sorgen. Denn ich kann nicht garantieren, dass wir dieses Problem hier vollständig gelöst haben.»

«Die Vibrationen vom Motor selber sind eines. Aber es entstanden auch Vibrationen vom Überfahren der Randsteine in Spanien. Wenn das dazu beigetragen hat, dass Teile rissig werden, dann ist das anders und beunruhigend.»

Honda begegnet dem Vibrationsproblem mit einer anderen Motorelektronik. Auf den Prüfständen hat das Fortschritte gebracht. Aber erst der Betrieb auf der Rennbahn zeigt, ob das Team damit in die richtige Richtung geht.

«Ich gehe davon aus, das die Fahrbarkeit des Motors in Australien besser ist», meint Hasegawa. «Die anderen Probleme haben wir im Griff. Schwierigkeiten mit dem Öltank sind aus der Welt. Hier ging es um das Design, die Form des Tanks war nicht perfekt, daher wurde das Öl nicht ideal angesaugt. Wir haben das geändert. Was später genau am Motor kaputt gegangen ist, will ich nicht verraten. Aber wir haben Gegenmassnahmen ergriffen.» Die Rede war damals von einem Kolbenschaden.

Hasegawa weiter: «Wir hatten zudem beim zweiten Test ein Leck am Kühler, daher haben wir aus Sicherheitsgründen den Motor abgestellt.»

In Spanien entstand der Eindruck: Der neue Honda-Motor ist so schlecht wie der erste 1,6-Liter-V6-Turbo der neuen Motorgeneration der Japaner 2015. Aber Hasegawa lässt das nicht auf sich sitzen. «Wir haben die internen Ziele noch nicht erreicht, selbst wenn ich nicht über Zahlen reden will. In Sachen Power stehen wir aber besser da als in Abu Dhabi 2016. Die neuen Autos erzeugen mehr Luftwiderstand. Da hat der Fahrer vielleicht den Eindruck, es stehe weniger Leistung zur Verfügung.»

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