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Romain Grosjean (Haas): Angst um sein Leben in Baku

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean

Romain Grosjean

​Der Genfer Romain Grosjean (31) war nach dem Aserbaidschan-GP so wütend, dass er seinem Team keinen offiziellen Kommentar zum Rennen geben wollte. Er hatte in Baku Angst um sein Leben.

Der Baku-GP war aus vielen Perspektiven ein ungewöhnliches Rennen. Teilweise wussten die Fans überhaupt nicht mehr, wo sie hingucken sollen, so viel Action wurde auf der Bahn geboten. Die Baku-Piste ist nicht nur sauschnell, sie verlockt auch zu Fehlern, wie wir schon im Training zu Dutzenden verfolgen konnte. Das hat sich im Rennen fortgesetzt.

Sky-GP-Experte Marc Surer: «Vor einem Jahr waren alle enttäuscht davon, dass wir ein eher spannungsarmes Rennen erlebt hatten. Nun deutete sich schon im Training an, dass die Piloten mehr riskieren. Vielleicht hat die höhere Fehlerquote auch mit den breiteren und schnelleren GP-Boliden zu tun. Seltsam dabei ist jedoch, dass die Gegenprobe von Monaco fehlt. In Monte Carlo hatte ich nicht den Eindruck, dass den Piloten mehr Fehler unterlaufen.»

Baku war auch das Rennen der sprachlosen Fahrer. Bei Red Bull Racing schwänzte Max Verstappen die Medienrunde, was die FIA mit 25.000 Euro Busse quittiert. Bei Haas stand in der offiziellen Medienmitteilung des US-amerikanischen Teams unter dem Namen des Genfers Romain Grosjean: «Kein Kommentar nach dem Rennen.»

Was war da passiert?

Antwort: Der 31-Jährige war nach dem Grossen Preis von Aserbaidschan so wütend, dass er auf jeden Kommentar verzichtete. Einmal mehr hatte er sich ein Wochenende lang mit seinen Bremsen abgemüht, ein Dauerthema bei Romain, seit er zur Saison 2016 hin zu Haas gekommen ist. Grosjean hatte schon nach dem Qualifying deponiert: «So kann ich nicht Formel 1 fahren.»

Kevin Magnussen kommt mit den Bremsen besser zurecht, er fuhr in Aserbaidschan zum guten siebten Platz.

Die Kollegen von Canal+ (französisches Bezahlfernsehen) konnten den WM-Siebten von 2013 nach dem Aserbaidschan-Rennen kurz abfangen, bevor Grosjean verduftete. Da sagte er zu seiner Fahrt auf den 13. und letzten Rang: «Es gibt nicht viel zu sagen. Es war von Beginn des Wochenendes an katastrophal, und nicht einen Augenblick lang habe ich den Funken einer Hoffnung erkannt, dass es besser wird. Jetzt müssen wir uns langsam die richtigen Fragen stellen. Es kann doch nicht sein, dass wir drei freie Trainings und drei Quali-Segmente haben, und in allen sechs komme ich mit den Bremsen nicht zurecht. Das wird gefährlich. Es gab einen Punkt, an dem ich um meine Sicherheit fürchtete – das geht mir jetzt einfach zu weit.»

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