Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Barcelona: Boom dank Alonso – Regenkönig Schumacher

Von Mathias Brunner
​Die Betreiber des Circuit de Barcelona-Catalunya haben Zahlen zur Saison 2017 veröffentlicht und blicken voraus. Für die Wintertests 2018 werden 50.000 Besucher erwartet, wegen Fernando Alonso.

Seit 1991 findet der Grosse Preis von Spanien auf der Rennstrecke Circuit de Catalunya ausserhalb der Millionenstadt Barcelona statt. Ende der 80er Jahre hatte ein Zusammenschluss aus der Regierung von Katalonien, dem Königlichen Automobilclub von Katalonien (RACC) sowie der Stadtverwaltung von Montmeló den Bau des Circuit de Catalunya in die Wege geleitet, damals fand der Spanien-GP im andalusischen Jerez statt.

2013 wurde die Strecke aufgrund einer Sponsorvereinbarung mit der Stadt Barcelona in Circuit de Barcelona-Catalunya umbenannt, die Stadt wollte vermehrt die Werbewirkung der Strecke und den dortigen Veranstaltungen nutzen.

Vincenç Aguilera, Geschäftsleiter der Rennstrecke Circuit de Barcelona-Catalunya, hat nun einige Zahlen zum Betrieb seiner Rennstrecke verraten. Am meisten Zuschauer zog 2017 die Formel 1 an, nämlich 177.984 Fans. Fast gleich viele Rennbegeisterte kamen wegen der MotoGP-Helden zur katalanischen Strecke, es waren 176.391 Fans.

An den zwei Formel-1-Wintertests 2017 wurden fast 36.000 Fans gezählt. Die Betreiber der Rennstrecke sind davon überzeugt: Mit einem Fernando Alonso, der dank des Renault-Motors bessere Erfolgschancen hat, werden 2018 50.000 Fans sehen wollen, wie der neue McLaren läuft. Bereits jetzt wird verraten: Die Fans können Formel 1 für nur 18 Euro pro Tag geniessen!

An 71 Tagen 2017 fanden auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya Rennveranstaltungen aller Art statt. An 247 Tagen gab es Fahrtrainings, Presse- und Filmtage, Präsentationen und so fort. An 30 Tagen wurde an der Piste gearbeitet. Nur an 17 Tagen passierte überhaupt nichts.

Anekdote mit Michael Schumacher

Barcelona hat uns mehr als 25 Jahre lang manch denkwürdig spannenden Moment beschert. Aber auch Situationen voller Komik. 1996 errang Michael Schumacher auf dem Circuit de Catalunya seinen ersten Grand-Prix-Erfolg für Ferrari. Es war eine Fahrt, die keiner vergisst, wer dem begnadeten Ausnahmekönner an jenem 2. Juni 1996 zuschauen durfte. Schumacher fuhr förmlich Kreise um die Gegner, in zahlreichen Kurven wählte der Deutsche ganz andere Linien, das hatte er aus dem Kartsport in die Formel 1 mitgebracht.

Am Ende kam Schumi 45 Sekunden vor Jean Alesi ins Ziel, eine Weltreise, nur noch Jacques Villeneuve schaffte es, in der gleichen Runde zu bleiben, der viertplatzierte Heinz-Harald Frentzen war überrundet, Pedro Diniz als Sechster hatte schon zwei Runden Rückstand, alle anderen kreiselten von der Bahn oder schieden durch Defekte oder Kollisionen aus. Regenmeister Rudi Caracciola hatte seinen Nachfolger gefunden.

Im Anschluss an den Grand Prix warteten wir alle im Konferenzraum auf Michael Schumacher, aber es kam niemand. Nach knapp einer Viertelstunde knallte eine Tür auf und vor uns stand – der König von Spanien, Juan Carlos I.

Mir ist bis heute nicht klar, wer die grösseren Augen gemacht hat, das Staatsoberhaupt oder die Journalistenschar. Der König trug einen komplett durchnässten Regenmantel, um ihn herum bildete sich langsam eine kleine Pfütze, dann sagte er mit einer lässigen Handbewegung: «Ich habe nichts zu erklären!»

Wir waren alle komplett baff, dann brach Gelächter aus, der König lachte mit und stürmte dann diagonal durch den Raum und verschwand erklärungsfrei durch eine andere Tür.

Es dauerte ungefähr eine halbe Minute, da knallte es erneut in den Angeln, dieses Mal stürmten vier Bodyguards in den Raum, in milder Panik – sie hatten ihren König verloren. «Da lang!» zeigten wir den Königslosen die Richtung, sie stiefelten von dannen.

Erst dann kamen die ersten Drei, mit dem anderen König von Spanien, Michael Schumacher.

Wintertests 2018

26. Februar bis 1. März: Barcelona
6. bis 9. März: Barcelona

Formel-1-WM 2018

25. März: Australien (Melbourne)
8. April: Bahrain (Sakhir)
15. April: China (Shanghai)
29. April: Aserbaidschan (Baku)
13. Mai: Spanien (Barcelona)
27. Mai: Monaco (Monte Carlo)
10. Juni: Kanada (Montreal)
24. Juni: Frankreich (Le Castellet)
1. Juli: Österreich (Spielberg)
8. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Ungarn (Budapest)
26. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
2. September: Italien (Monza)
16. September: Singapur
30. September: Russland (Sotschi)
7. Oktober: Japan (Suzuka)
21. Oktober: USA (Austin)
28. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
11. November: Brasilien (São Paulo)
25. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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