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Felipe Massa: «Michael Schumacher war mein Lehrer»

Von Otto Zuber
Formel-1-Urgestein Felipe Massa blickt noch einmal auf seine 15-jährige Karriere als GP-Star zurück, in der ein Teamkollege eine ganz besondere Rolle gespielt hat.

Noch vor seinem Heim-GP in São Paulo wusste Felipe Massa: Dies würde sein letztes Jahr in der Formel 1 werden. Der Brasilianer hatte Williams um eine Entscheidung bis zum zweitletzten Saisonlauf in Interlagos gebeten – und damit eine Absage provoziert, wie Technikchef Paddy Lowe unlängst bestätigt hat.

«Wir waren zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, eine Zusage zu machen», erklärte der Brite, der damit Massas Wunsch ignorierte, in der Formel 1 zu verbleiben. Dabei hatte man den früheren Ferrari-Piloten Ende 2016 noch aus der soeben angetretenen Rente geholt, um den zu Mercedes abwandernden Finnen Valtteri Bottas zu ersetzen.

Kein Wunder also, klingt sein Rückblick auf die 15 Jahre als Formel-1-Stammfahrer etwas wehmütig. «Ich habe es immer genossen», seufzt der elffache GP-Sieger in einem Rückblick-Video auf der offiziellen Formel-1-Website. «Du geniesst es natürlich, wenn du einen guten Job machst, ein gutes Rennen oder Qualifying hattest.»

«Wenn du spürst, dass du Bestleistungen erbringen und das den Leuten auch beweisen kannst. Natürlich gibt es immer auch schwierige Zeiten. Trotzdem denke ich, dass ich es immer genossen habe», schwelgt Massa in Erinnerungen.

Dabei spielt ein Name eine besonders grosse Rolle: Michael Schumacher. «Er war mein Lehrer», erzählt der 36-Jährige mit Blick auf seinen früheren Teamkollegen, an dessen Seite er seine erste Ferrari-Saison bestritten hatte.

Weil der Rekord-Weltmeister Ende 2006 seinen ersten Abschied von der Formel 1 gab, konnte Massa bei der Scuderia bleiben. «Michael war immer sehr freundlich zu mir, in jeder Situation. Und er hat mir eine grosse Chance eröffnet, indem er sich entschied, nach der Saison 2006 aufzuhören – das war unglaublich nett von ihm», erklärt Massa.

Über den Genesungsprozess, den Schumacher seit seinem folgenschweren Ski-Unfall vor vier Jahren durchläuft, verliert der Rennfahrer aus São Paulo aus Rücksicht auf die Privatsphäre der GP-Ikone verständlicherweise kein Wort. Stattdessen spricht er über sein eigenes Schicksal, das ihm 2009 übel mitspielte.

In Ungarn wurde Massa von einer Feder am Kopf getroffen, die sich aus Rubens Barrichellos Heck gelöst hatte – die daraus resultierende Verletzung war ernst und die Motorsport-Gemeinde bangte um den kleinen Rennfahrer, der sich zum Glück wieder ganz von den Verletzungen, die er trotz Helm erlitten hatte, erholte.

«Als Fahrer hat mich der Unfall nicht verändert»? sagt der 269-fache GP-Pilot heute. «Was sich verändert hat, ist meine Einstellung zum Leben. Ich liebe und respektiere es nun sehr viel mehr als zuvor – und auch das Leben der anderen Piloten. Früher dachtest du nie, dass dir ein schlimmer Unfall passieren könnte, auch wenn du von einem solchen erfahren hast. Du dachtest nie, dass es dich treffen könnte. Doch wenn dann so etwas passiert, dann merkst du, wie schnell sich das Leben ändern kann.»

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