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Daniel Ricciardo: Quälen für die Formel-1-Saison 2018

Von Mathias Brunner
​​Die Formel-1-Rennfahrer sprechen selten und schon gar nicht im Detail über ihre körperliche Vorbereitung auf die Einsätze. Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo hat gesagt, worauf es beim Training ankommt.

Diese Frage taucht seitens der Fans immer wieder auf: Wie trainieren die Rennfahrer eigentlich? Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo konzentriert sich auf fünf Bereiche – Nacken, Oberleib, Reaktion, Beweglichkeit und Ausdauer. Jahrelang ist der Australier damit gut gefahren. Seit wir 2017 eine schnellere Formel 1 mit höheren Fliehkräften haben, hat der WM-Dritte von 2014 und 2016 an Muskelmasse zugelegt und das Gewichttraining intensiviert. Vor der Saison 2017 reiste er beispielsweise nach Los Angeles, um sich im Kraftraum für das neue Jahr zu stählen.

«Wenn du als Rennfahrer trainierst», sagt der fünffache GP-Sieger zu seinem üblichen Programm, «dann musst du als Erstes wissen, welche Bereiche für dich wichtig sind. Und ein Bereich, der ganz wichtig ist, das ist der Nacken. Am besten, du legst dich auf den Rücken. Dann hebst du den Kopf und drehst ihn einfach langsam nach links, dann nach rechts und zurück. Versuch, 75 Wiederholungen zu erreichen. Dann drehst du dich auf den Bauch und wiederholst das. Das ist eine sichere Trainingsweise, weil keine Gewichte verwendet werden und so gut wie keine Verletzungsgefahr besteht. Der Nacken ist verletzlich, da sollte man nicht gleich mit Zehnkilogewichten anfangen. So etwas braucht Zeit.»

Viele Fahrer arbeiten hier mit Helmen, an welchen Bleigewichte befestigt wurden. Auch Gummibänder sind unverzichtbarer Bestandteil des Nackentrainings.

«Eine gute Basisübung für den ganzen Oberkörper, einschliesslich den unteren Rückenbereichs, ist, was wir „planks“ nennen. Im Grunde handelt es sich um eine Liegestütze, bei der du steif wie ein Brett bleibst, daher der Begriff „plank“. Stütz dich mit den Unterarmen auf dem Boden ab und spann dann im Liegestütz die Rumpfmuskulatur an. Wichtig bei dieser Übung ist, dass die Ellenbogen direkt unter der Schulter sind. Die Beine strecken, das Gesäss anspannen – und dann einfach bis zu 90 Sekunden in dieser Position verharren. Sieht simpel aus, kann aber anstrengend werden. Es ist auch eine gute Art und Weise, die Atmung zu kontrollieren.»

«Alles, was mit Reaktion und Reflexen zu tun hat, ist von Nutzen. Ich stelle mich vor eine Wand auf. Hinter mir steht ein Kumpel, der einen Tennisball an die Wand schmeisst. Du musst den zurückprallenden Ball mit einer Hand fangen. Das ist gut für die Reflexe und das periphere Sehen. Und es macht Spass.»

Eine Schinderei ist die Arbeit mit den Tauen, die auf- und niedergeschwungen werden, hier ist vor allem die Oberkörpermuskulatur gefragt.

Ricciardo weiter: «Bei der Beweglichkeit arbeite ich gerne mit einem Speed-Ball, also jenem Ball, der am Boden und an der Decke angemacht ist und auch von Boxern fürs Training verwendet wird. Sich darauf zu konzentrieren, ihn zu treffen, das ist gut für Genauigkeit und Rhythmus, und auch die Ausdauer kommt nicht zu kurz.»

«Damit sind wir beim Kreislauftraining, denn als Racer brauchst du eine gutes Dauertraining. Ich schwing mich dazu gerne aufs Rennrad und ab geht’s – mit möglichst gleichmässigem Puls. Ich variiere von der Länge ein wenig, aber für ein gutes Ausdauertraining sind wir schon mal zweieinhalb Stunden unterwegs.»

«Eines ist beim ganzen Training ganz wichtig: Du musst frisch bleiben und auch Freude an der Arbeit haben. Von daher ist es gut, immer wieder Neues zu machen, damit der Spass auch bleibt.»

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