MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Damon Hill: «Stoffel Vandoorne ist zu Recht sauer»

Von Vanessa Georgoulas
Stoffel Vandoorne setzte seinen McLaren auf der Kemmel-Geraden in die Leitplanken

Stoffel Vandoorne setzte seinen McLaren auf der Kemmel-Geraden in die Leitplanken

Stoffel Vandoorne produzierte in der 3. freien Trainingsstunde zum Belgien-GP einen Crash und beschwerte sich hinterher über Valtteri Bottas. Zu Recht, findet GP-Veteran Damon Hill. Anthony Davidson sieht das anders.

Die letzte freie Trainingsstunde auf dem anspruchsvollen Circuit de Spa-Francorchamps wurde wegen eines Crashs von McLaren-Wackelkandidat Stoffel Vandoorne unterbrochen. Der Lokalmatador hatte sich auf der Kemmel-Geraden beim Versuch, Valtteri Bottas’ Silberpfeil zu überholen, gedreht und dabei mit dem Heck auch die Leitplanken erwischt.

«Was zum Teufel macht dieser Mercedes da? Er hat mich von der Spitze gedrängt», schimpfte der Belgier über den Finnen, der kurz zuvor den orangenen Renner von Fernando Alonso hatte vorbeiziehen lassen. Vandoorne, der mit seinem Teamkollegen das Windschattenfahren für das Qualifying übte, wollte auch durch, und wählte die Aussenseite, um den Silberpfeil zu überholen.

Weil Bottas die normale Rennlinie fuhr, musste der McLaren-Pilot aufs Gras ausweichen, was letztlich zum folgenschweren Dreher führte, bei dem er mit dem Heck auch noch die Leitplanken erwischte. An eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken.

Der frühere GP-Pilot und heutige Sky-Technikexperte Anthony Davidson kommentierte trocken: «Man kann Valtteri dafür nicht die Schuld geben, denn er hat ihn wahrscheinlich nicht gesehen.» Auch GP-Veteran Damon Hill war sich sicher: «Bottas hat nicht in den Rückspiegel geschaut.»

Der Weltmeister von 1996 hielt aber auch gleich fest: «Vandoorne ist zu Recht sauer, denn Bottas liess sein Auto über die ganze Pistenbreite tragen. Das ist so ziemlich das Letzte, was du vor dem Qualifying gebrauchen kannst.» Auch der ehemalige Formel-1-Star Johnny Herbert ist sich sicher: «Valtteri hätte besser schauen müssen und Vandoorne hatte Glück, dass Bottas nicht auf einer schnellen Runde war.»

Vandoorne selbst seufzte nach dem Crash: «Valtteri hat nicht gesehen, was hinter ihm passiert. Er liess Fernando durch, ich war gleich dahinter und musste aufs Gras ausweichen, weshalb ich mich gedreht habe. Nun müssen wir vor die Regelhüter und uns erklären, mal schauen, was die Stewards sagen werden. Ich hoffe, dass wir im Qualifying endlich eine reibungslose Session erleben werden, in der alles nach Plan läuft.»

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